Zu besagtem Spektakel gehört, dass sich bei Einbruch der Dunkelheit die Kinder der beiden Kindergärten um die Ecke und die Kinder der Spielgruppen versammeln, um geleitet von St. Martin auf seinem weißen Pferd, durch die Nachbarschaft zu ziehen.
Hannah stellte zwischenzeitlich ganz trocken fest, dass St. Martin doch bloß verkleidet wäre, hatte jedoch keine Idee, wer und warum das so ist. *puh*
Doch schweigend zog da gestern niemand durch den Abend. Die Kindergartenkinder gaben in Begleitung einiger Blechbläser so ziemlich alles zum Besten, was es an Martinsliedern so gibt.
Witzigerweise werden hier im Rheinland auch schon die ersten Nikolauslieder beim Laternenumzug gesungen, was bei mir und einer anderen Mutter aus Münster zu verwirrten Blicken führte.
Besonders schön fand ich, dass nicht nur die Kinder mit ihren Laternen die Strassen erleuchteten, sondern dass sowohl das Blaulicht der absperrenden Polizei dabei war und vor den Haustüren der Anwohner viele bunte Teelichter für eine heimelige Atmosphäre sorgten.
Hannah weigerte sich zwischenzeitlich, auf der Strasse zu gehen (die Verkehrserziehung wirkt!), da es doch auf dem Bürgersteig viel sicherer sei. Als sie sich allerdings bei den Kindergartenkindern einreihen durfte, war alle Vorsicht vergessen - "Mama, ich will nicht an Deine Hand!" - und Madame lief brav in der Mitte der Strasse.
Ziel des Rundweges war der benachbarte Kindergarten, wo es zum einen ein wunderschönes Lagerfeuer gab und zum anderen St. Martin Leckerein für die Kinder hinterlassen hatte.
Im Münsterland gibt es zu St. Martin sog. Martinsbrezeln, dicke Hefebrezeln mit Hagelzucker, aber wir sind hier nun mal Rheinland, also bekam jedes Kind einen Weckmann, der bei uns im Norden Stutenkerl heißt und zu Nikolaus in den Stiefel kommt.
Egal, Hannah bekam große Augen und meinte: "Das ist aber ein großes Ding!" und biss herzhaft hinein. ;-)
Heute stand dann nochmal St. Martin im Mittelpunkt. Nachdem wir bei der Spielgruppe Laternenlieder gesungen und gegenseitig die Laternen bewundert hatten, stand heute Abend die sog. Fackelschau auf dem Programm.
An der Grundschule um die Ecke hatten alle Schüler wunderschöne Laternen gebastelt, die in der Aula ausgestellt wurden.
Auf dem Schulhof standen Zaubertrank (Instanttee Waldbeere aus dem Aldi mit Apfelsaft warmgemacht), Glühwein, Würstchen und Riesenweckmänner fürs leibliche Wohl bereit und das Herz wurde richtig warm, als rund um das Martinsfeuer aus knapp 150 Kinderkehlen die schönsten Martinslieder erklangen.
Hannah stand als einziges Kind mit einer Laterne (klar, die der Schüler waren ja in der Aula) in der ersten Reihe und sang aus tiefster Seele mit. Und wollte gar nicht mehr nach Hause.
Nach dem vierten Zaubertrank und dem zweiten Würstchen konnten wir dann aber doch singend wieder Richtung Heimat marschieren.
Und am Freitag ist der große Laternenumzug in der Stadt, mit dem sog. Märtensingen. Dabei gehen die Kinder von Haus zu Haus (bzw. von Laden zu Laden) und ersingen sich die eine oder andere Leckerei.
Und am 11.11., also am eigentlichen Martinstag, geht das Gribschen (Märtensingen) in der Nachbarschaft los.
Und ich befürchte, dass Hannah nicht nur warten wird, bis die Kinder vor unserer Haustür stehen, sondern dass sie auch selber losziehen will. Genug Liedmaterial beherrscht sie... ;-)
22:20 Uhr
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Dies und Das
20:06 Uhr | kommentieren | Dies und Das
Und nun werde ich beim Schreiben permanent gefragt: "Womit fängt Frau an? Womit fängt Hoppelhase an? Womit fängt Bär an?" während Hannah in "Dr. Seuss's ABC" blättert. Dummerweise ist das Buch auf Englisch und so muss ich nun ständig erklären, warum "Mädchen" mit "G" anfängt...
Was das beweisen soll?
Dass Frauen durchaus multitaskingfähig sind und ein schweres Dampfbügeleisen die Arbeit ungemein erleichtert, denn mit meinem alten Ding hätte ich nach vier Hemden und ohne Unterbrechung die Stunde vollgehabt.
16:37 Uhr
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Dies und Das
Trotz voller Patronen druckt er neuerdings nur noch im "Best" Modus halbwegs leserliche Seiten. Schwarz verweigert er dabei aber immer noch. Also brauche ich mittlerweile nun schon knapp eine Stunde, um sechs pädagogische Berichte in hellblau auszudrucken.
Sobald ich mehr als ein Blatt in den Einzug lege, bekomme ich "Paper Jam" Meldungen, vor jedem Drucken ein "Printer is low on ink" und fast die Motten, weil meine Hände nach dem zehnten Ausbau der Patronen farbiger sind, als die dusseligen Seiten, die ich ausdrucken will.
Nie wieder kaufe ich mir einen Drucker von hp.
21:06 Uhr
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Dies und Das
Nicht ganz klar ist mir allerdings, in welcher Höhe ich es nun bekommen werde. Denn einerseits bin ich ja eigentlich erwerbstätig (und hätte somit Anspruch auf 67% meines bereinigten Nettogehalts), werde aber dennoch zum Zeitpunkt der Geburt keine 12 Monate Einkommen vor der Geburt nachweisen können.
Beim Mutterschutz sieht es jedoch so aus, dass ich als verdienende Erwerbstätige behandelt werde.
Da meine Mutterschutzfrist vor Ende der Elternzeit beginnt, bekomme ich von Anfang Januar bis zu Hannahs Geburtstag den Krankenkassenbetrag und danach ebenfalls den Arbeitgeberzuschuss - siehe Auszug aus dem Mutterschutzgesetz:
"Beginnt wegen der Geburt eines weiteren Kindes eine neue Mutterschutzfrist noch während einer Elternzeit, besteht trotz Anspruch auf Mutterschaftsgeld grundsätzlich kein Anspruch auf den Arbeitgeberzuschuss, solange die neue Schutzfrist mit der laufenden Elternzeit zusammenfällt, es sei denn, die Frau übt eine zulässige Teilzeitarbeit aus.
Endet die Elternzeit während der Schutzfristen, ist für den nach Ende der Elternzeit verbleibenden Zeitraum die Zuschusspflicht der Arbeitgeberin bzw. des Arbeitgebers gegeben. Die Höhe des Zuschusses richtet sich in diesen Fällen nach dem Arbeitsentgelt für das Arbeitsverhältnis, das nach Ablauf der Elternzeit wieder aufgelebt wäre, wenn nicht die neue Mutterschutzfrist eingetreten wäre."
Beim Elterngeld heißt es, dass "neben Zeiten des Mutterschaftsgeldbezugs insbesondere auch Zeiten des Elterngeldbezugs ausgeklammert" werden. Nun erhält man aber nur maximal zwei Jahre Elterngeld (Aufsplittung des monatlichen Betrages auf zwei Jahre) und Elternzeit habe ich drei Jahre in Anspruch genommen.
Und auch aus diesem Satz werde ich, was meine spezielle Situation angeht, nicht wirklich schlau: §2 (4) - Höhe des Elterngeldes - aus dem Gesetzentwurf für das Elterngeld:
"(4) 1Ist das Elterngeld, das sich nach den Absätzen 1, 2 und 5 ohne Berücksichtigung eines im Bezugszeitraum erzielten Einkommens aus Erwerbstätigkeit errechnet, geringer als das Elterngeld, das nach Absätzen 1 und 2 nach der Geburt eines älteren Kindes bezogen worden ist, so wird die Hälfte des Unterschiedsbetrages zusätzlich zu dem nach den Absätzen 1 bis 3, 5 und 6 zustehenden Elterngeld gezahlt, wenn zwischen den Geburten nicht mehr als 24 Monate vergangen sind. 2Bei mehr als einem älteren Kind ist der Unterschiedsbetrag zu dem höchsten nach den Absätzen 1 und 2 bezogenen Elterngeld maßgeblich, wenn zwischen den einzelnen Geburten jeweils nicht mehr als 24 Monate vergangen sind.3Ist für ein älteres Kind Elterngeld unter Anwendung der Absätze 3 oder 6 bezogen worden oder ist für ein älteres Kind kein Elterngeld bezogen worden, so ist das Elterngeld zu Grunde zu legen, das ohne Berücksichtigung eines im Bezugszeitraum erzielten Einkommens aus Erwerbstätigkeit und ohne Anwendung von Absatz 6 hätte bezogen werden können. 4Satz 3 gilt entsprechend, wenn ein älteres Kind vor dem 1. Januar 2007 geboren ist."
Oder heißt das, dass ich nun den Sockelbetrag bekomme plus die Hälfte der Differenz zwischen ebendiesem und dem Elterngeld, das ich bekommen hätte, wenn es das bei Hannah schon gegeben hätte? Entweder das, oder doch 67% oder es läuft nur auf den Sockelbetrag von 300 Euro hinaus.
Nun denn, anscheinend wurden Elternzeitler in diesem Gesetz komplett vergessen. Oder habe ich etwas Wesentliches übersehen? Dann soll mir das mal bitte jemand erklären. Vom
BMFSFJ habe ich immer noch keine Antwort auf diese Frage erhalten - gestellt habe ich sie allerdings nicht heute, nach Absegnung des Gesetzes, sondern schon vor drei Wochen...
20:29 Uhr
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Dies und Das
Der Doc war etwas ratlos, schrieb was Homöopathisches auf und setzte mir für 5 Euro ein paar Nadeln. Ich sah aus wie Frankensteins Monster - so von wegen rechts und links am Hals abstehender Nadeln...
Vorsichtshalber hab ich aber gefragt, ob die Nadeln an den Daumenfalten nicht auf den Muttermund wirken, schließlich hat meine Hebamme mir bei Hannah damals da welche gesetzt.
Nee, meinte der Doc und ich fühlte mich ein wenig besser. Witzigerweise waren die Nadeln rechts irgendwie intensiver zu spüren und nun ist der linke Lymphknoten nicht mehr so intensiv zu spüren. Heureka! Es wirkt!
20:36 Uhr
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Dies und Das
Egal, was jetzt passiert, unsere Autos sind nun den Verhältnissen angepasst unterwegs.
20:32 Uhr
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Dies und Das
Hannah war aus ihrem Kinderzimmer gewandert, die Treppen runter und war, als ich sie gehört habe, schon auf dem Weg in den Keller.
Sie brabelte irgendwas von "...Mama, ich hab Dich desucht ...bei Oma Brutterbrot essen ...es ist so kalt..." und noch bevor ich überhaupt einen Schritt nach unten machen konnte, stand Oma auch schon im Flur und brachte Hannah wieder hoch.
Hannah lief etwas verwirrt in ihr Zimmer, schmiss sich auf den Teppich und weinte. Sie war klar ansprechbar, antwortet auch auf Fragen, meinte "Manche Tinder machen das!" und wollte dann doch lieber mit ins Schlafzimmer und eine Milch trinken.
Heute war Hannah in erster Linie erschossen, aber bei der Spielgruppe machte sie schon wieder einen topfitten Eindruck. Gruselig war es trotzdem.
Die Haustür schließen wir Gott sei Dank schon seit längerer Zeit ab - wenn ich daran denke, wie oft Kinder im Schlafanzug auf der Strasse aufgegriffen werden und wie schnell das passieren kann...
13:31 Uhr
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Dies und Das
Letztens bin ich durch eine toskanaähnliche Landschaft gelaufen mit einem dunkelhaarigen Kind an meiner Seite. Die Landschaft poppte immer weiter auf und entwicklete sich erst im Laufe des Traums.
Wir kamen zu einem kilometerhohen Baum, der sehr verschlungen wohl aus mehreren Bäumen bestand. Ich bestaune noch die wahnsinnige Höhe, als aus einem Haus in der Nähe eine bekannte Melodie erklingt: Ein älteres Ehepaar singt zu "Frere Jaques" immer nur das Wort "Hallo!", was so ähnlich klingt wie "Ha-ha-hallo! Ha-ha-hallo!"
Irgendwie wollen die beiden auf sich aufmerksam machen, denke ich, aber im gleichen Moment geschieht etwas: Das dunkelhaarige Mädchen rutscht an einer Kante ab und am Baum entlang nach unten!
Die gleiche Höhe, die der Baum nach oben hat, wächst er auch nach unten! Wie ein Spiegelbild ragt der Baum auf einer Seite in die Höhe und auf der anderen Seite in Richtung Erdinneres, das aber genauso aussieht wie die reale Seite. Und das Mädchen rutscht immer weiter.
Mit Müh und Not kann sie sich an der vorstehenden Rinde festklammern und ich überlege krampfhaft, wie sie heißt. Schließlich rufe ich: "Ja-que-line!" und wache in genau der Position auf, in der sich das Mädchen an die Rinde klammert.
Ich weiß nicht, was das Gruseligste an diesem Traum war. Dass der Baum in eine spiegelverkehrte, kopfstehende Welt hinabwuchs, dass das Mädchen in die andere Welt abrutschte, dass ich halb zwischen Traum und Wachen in einer Position lag, in der das Mädchen um ihr Leben kämpfte und ich meinen Traum auch als Schlafende betrachten konnte, oder dass ich aus voller Kehle "Dscha-cke-line!" gerufen habe?
Wahrscheinlich Letzteres. *schüttel*
13:18 Uhr
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Dies und Das