Und ich erlaube es ihr, obwohl sie kurz vorher mit Wachsmalstiften einen gepolsterten Küchenstuhl angemalt hat.
"Hannahs Topf malen!" ist die freudestrahlende Antwort, als ich sie frage, was der Mist denn soll. Klar, ist ja auch einfacher, den Kopf locker an die Rückenlehne gelehnt abzumalen, als ihn auf das DIN A 4 Blatt zu quetschen.
"Lieber mit 'nem Faulen arbeiten, als mit 'nem Dummen" sagt mein Schwiegervater immer - wie wahr... Und Gott sei Dank sind die Bezüge waschbar.
18:22 Uhr
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Dies und Das
Ich wollte dem Finanzamt mitteilen, dass sie bei der Kfz-Steuer meinen Mädchennamen verwenden und den meines Mannes falsch schreiben, obwohl bei der Einkommenssteuer alles richtig gemacht wird.
Und niemand war da.
Ich habe in den letzten drei Tagen mindestens zwei Stunden lang diesen Herz-Schmerz-Wartesong anhören müssen, dessen Text ich vor lauter Rauschen in der Amtsleitung nicht verstehen konnte, nach einer Dreiviertelstunde aber unbedingt entziffern wollte. Irgendwas mit "Spirit of meeting" (ich will auch mal jemanden beim Amt meeten) schnulzt die Sängerin mit einem Vibrieren in der Stimme durch das Telefonkabel, das das Verstehen noch schwieriger macht.
Erst geht unter der Zentral-Null 20 Minuten lang niemand ans Telefon (ich schmeiße nach einer Viertelstunde den Hörer auf den Schreibtisch und beiße in die Tischkante), dann werde ich an die Kasse weitervermittelt, die leitet mich zu der zugehörigen Mitarbeiterin weiter, die aber wohl gerade nicht da und deren Vertretung krank ist. Ich hänge wieder in der Spirit-Loop gefangen und brülle zwischendurch in den Hörer, dass die Tussi mal deutlich singen oder mir jemand eine Kopie des Textes schicken soll.
Irgendeine Truse kommt in die Leitung und ich erzähle ihr, dass das Finanzamt ja schon seit über zwei Jahren die Änderung meines Namens hat, aber sie erklärt mir, dass die Kfz-Steuer unabhängig funktioniert (aha) und ein Datenaustausch innerhalb des Amtes nicht stattfindet (soso). Ich muss somit erneut eine Kopie der Heiratsurkunde schicken, womit sich meine Anruferei ohnehin erledigt hat.
Sie, erklärt mir die Truse, kann sowieso nichts machen, schließlich ist sie für das Aktenzeichen nicht zuständig und spricht ja auch nur mit mir, weil sie so ein guter Mensch ist. Ich grunze nur noch.
Nach einigem Nachdenken (hört, hört) meint sie plötzlich, dass es ja doch ganz glaubhaft klingt, dass ich geheiratet hätte (ich bekomme einen hysterischen Lachanfall) und ich es doch weiterhin unter der Durchwahl -123 versuchen soll.
Ich erkläre ihr mit gepresster Stimme, dass - ich - es - schon - seit -Tagen - versuche. "Vielleicht am Montag, dann ist bestimmt jemand da..." meint das Fräulein vom Amt.
Auf mein tränenersticktes "Ich rufe hier nie, nie wieder an - nicht ohne psychologischen Beistand", schlägt sie vor, doch einfach ein Fax zu schicken.
Ob ich da auch einen Antrag auf Erstattung der Kosten für Johanniskraut und Telefongebühren beilegen kann, frage ich, aber eine Beschwerdestelle gibt es nicht, denn "wir sind schließlich unterbesetzt".
Aber das höre ich schon gar nicht mehr, weil der Baldrian endlich wirkt.
10:50 Uhr
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Dies und Das
Die Innen- und Außenfensterbänke sind auch schon wieder an Ort und Stelle und da das alte Fenster weiter innen saß, muss jetzt "nur" noch einiges beigeputzt werden.
Aber ich weiß nun mal wieder ganz genau, warum wir den Anbau alleine, also ohne Handwerker gemacht haben: die Warterei macht mich mürbe.
Für die nächsten zwei Wochen steht noch ein Türeinbau an und das Tapezieren inkl. Streichen der Viertelstäbe für die Deckenpaneele, danach ist die Baustelle endgültig beendet.
Dann können wir die Weihnachtszeit genießen und finden vielleicht auch mal Zeit, mit Hannah über den Ratinger Weihnachtsmarkt zu schlendern, immerhin wird er als "einer der Schönsten" beworben. Das wüßte ich aber...
Zumindest gibt es ein Kinderkarussell und solange daneben ein Glühweinstand ist, reicht es für uns schon vollkommen aus.
23:56 Uhr
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Dies und Das
Letztes Jahr haben wir gemeinschaftlich einen gefüllt, davor habe ich einen selbstgebastelt. Dieses Jahr hatte ich noch nicht mal die Ruhe, einen fertigen Kalender zu kaufen.
Ich lasse echt nach - Asche auf mein Haupt.
Also, falls mir noch jemand eine Freude machen will... *wedel mit einer Holzhandlung*
12:50 Uhr
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Dies und Das
Und in acht Stunden kommt hoffentlich das neue Fenster.
00:20 Uhr
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Dies und Das
Ein Mahagoni Highboard, 1978 nach Kundenwünschen gebaut, gerade so, als wären wir damals selbst vor Ort gewesen.
Vor 27 Jahren hat es 2100 DM gekostet und ich wüßte zu gerne, was man für diese Qualität heute berappen muss. "Blumig verarbeitet" heißt es da, massive Erle mit 4 mm Mahagoni Echtholzfurnier.
Für 20,70 Euro, eine Tüte selbstgebackene Weihnachtsplätzchen und ein zufriedenes Lächeln sowohl bei Käufern als auch Verkäufer ist es auf unseren Anhänger und in unser Wohnzimmer gewandert. "Hauptsache, es kommt in gute Hände."
Ein kleines Vorweihnachtswunder.
20:21 Uhr
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3 Kommentare
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Dies und Das
Doch auf der A3 ist eine Vollsperrung, der Lieferant steht einen Kilometer vor der nächsten Ausfahrt, hat noch Sommerreifen drauf und traut sich nicht, über die Landstrasse her, da er dort einen Hügel mit 9% Gefälle runter müsste. Also wird er, so er irgendwann mal an der Ausfahrt angekommen ist, umdrehen und nach Hause fahren. 2,5 km vor dem Ziel gibt er somit auf.
Gott sei Dank haben wir uns nicht an die Vorgabe gehalten und das alte Fenster bereits ausgebaut. Wir haben jetzt zwar weder Innen- noch Außenfensterbank und auch schon innen alles was ging abgestemmt, aber immerhin noch kein offenes Loch im Wohnzimmer. *bibber*
11:20 Uhr
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Dies und Das
Vielleicht hätte ich mir einen Kartoffel- und nicht Schweinebauern aussuchen müssen. Oder bei der KLJB mal einen Hauswirtschaftskurs anregen müssen - obwohl wir da bestimmt nicht gekocht, sondern gebraut hätten.
So muss ich also beim nächsten Marktgang meinen Gemüsebauern fragen und hoffen, dass der sich mit Knollennasen auskennt.
16:13 Uhr
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Dies und Das
TANJA
Tanja, alte Freundin du,
spielst mit dir selber Blindekuh...
Zermarterst täglich dir dein zartes Hirn:
Die ersten tiefen Falten auf der Stirn,
sie jagen einen Schrecken tief in deine Glieder?
Ach, erblicktest du dich erst mit sechzig wieder!
Fällt dir hier und heute nichts mehr ein?
So lass die Pläne Hirngespinste sein
und hör auf deine heiße Wut,
vertraue deinem Lebensmut!
Folge planlos eben diesem Leben,
lass zugleich dir maßlos Liebe geben -
denn wenn du nur ein lächelnder Statist
auf deines goldnen Käfigs Richtfest bist,
ist deines Lebens Erz noch kaum verprasst,
doch ist der letzte Zug schon fast verpasst!
Und bietet uns das Leben auch zu viel:
Zuviel der Frust,
und wenig Lust -
so kriechst auch du zuletzt zerfetzt ins Ziel!
Edgar Jordan
09:41 Uhr
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Dies und Das