Freitag 16.09.2016
Ich beneide unsere Kinder um ihre unbefangene Art, kreativ zu gestalten.

Ich saß neulich mit dem großen Kind drei Stunden am Küchentisch, der beladen war mit Papieren, Stempeln, die cuts, Aufklebern und vielem Krams mehr.

Während ich mich schon mit der Auswahl der Farbe des Kartenrohlings schwer tat, hatte das große Kind die erste Karte schon fast fertig. Sie hatte sich hübsches Papier in Holzoptik ausgesucht.

Mir steht dann einfach mein eigener Perfektionsanspruch im Weg, gepaart mit der Einsicht, dass ich einfach nicht gerne einfach nur Kunst um ihrer selbst Willen erstellen kann, sondern immer einen Nutzen damit verbunden haben möchte.

Im Urlaub habe ich das Reisetagebuch wunderschön verziert. Ich habe mich davon frei gemacht, dass ich das Heftchen ungenutzt liegen lasse, weil es so schön ist. Der Mann sagt auch immer wieder, dass ich Sachen benutzen soll, denn erst dann haben sie später einen persönlichen Wert. Recht hat er. Aber schwer fällt mir das trotzdem noch.

Ich glaube nicht, dass es mir an Kreativität mangelt, aber ich brauche Anreize für Dinge, die ich einerseits nutze (oder auch verschenke) und andererseits kreativ gestalten kann. Beim Nähen hat man beides, aber irgendwie ist mein Nähflow gerade noch nicht wieder da.

Also habe ich mich mal an einer Einhornkarte versucht, die definitiv ausbaufähig ist. Aber immerhin ist aus dem Testblatt für die uralten Pigmentfarben noch auf die Schnelle eine Flamingo Familie geworden. ;-)
10:29 Uhr | kommentieren | Kreatives Chaos


Donnerstag 15.09.2016
Hier kommen noch meine 12 von 12 im September.

Am Morgen war ich beim Radfahrtraining des kleinen Kindes als Streckenposten eingeteilt. Es ist teilweise echt erschreckend, wie unsicher sich die Kinder auf dem Rad und / oder dem Strassenverkehr verhalten. Und dann auch noch das Absteigen nach rechts, das wirklich eine dämliche Erfindung ist... Naja, immerhin war der Himmel strahlend blau und Orange ist ja bekannlich das neue Black. ;-)

Zuhause wartete dann das neue Achtsamkeitsmagazin von Flow auf mich. Ruhe in den Alltag bringen ist bei chronischen Schmerzen gar nicht die verkehrteste Idee. Aber niemand muss den Helden spielen, daher darf es bei Bedarf auch gerne ein Schmerzmittel sein.

Am Nachmittag standen Hausaufgaben, Wäscheberge und Schriftkram an. Immerhin können wir Entschuldigen per Mail verschicken! Ein Lob auf das papierfreie Büro auch an Schulen!

Am Abend durfte ich bei 30°C noch ein paar Einzelteile bügeln, meine Spanischsachen packen und zur VHS fahren. Der Mann hatte Bereitschaft und blieb Zuhause. Wir haben erstmals im neuen Buch gearbeitet und da wir nun schon Level B1 sind, ist es komplett auf Spanisch! Puh!

Nach der Spanischstunde war es draußen schon richtig dunkel - auch wenn es noch herrlich warm war: Es wird Herbst!

Aber statt uns auf die Terrasse zu setzen, hatten wir noch ein Date mit den Underwoods: Die letzten Folgen der 4. Staffel House of Cards MUSSTEN wir einfach gucken! Was für ein Staffelfinale! Ich will nicht spoilern, aber der letzte Blick von Claire zu Frank rüber... Gänsehaut!

Was bei den anderen so los war, seht Ihr wie immer bei Caro!
11:10 Uhr | 1 Kommentar | Dies und Das


Freitag 09.09.2016
Schlimm an chronischen Schmerzen ist, dass man das Vertrauen in Ärzte verliert.

Zuerst denkt man: Das wird wieder. Die Ärzte beruhigen einen, denn es kann durchaus zwei bis drei Wochen dauern, bis der akute, anfängliche Schmerz weg ist.

Dann geht irgendwann die Odyssee durch diverse Praxen und Fachbereiche los. Niemand kann mir sagen, was den Schmerz auslöst. An einem Punkt glaubt man niemandem mehr, an einem anderen wird man so empfänglich für jede Art von Versprechungen, dass man bereit ist, tief in die Tasche zu greifen, um den Schmerz loszuwerden.

Leider sind die meisten Ärzte heute auch Verkäufer und wollen Geld machen, wo es nur geht. Bei ausgelaugten Patienten kann so jeder Strohhalm teuer verkauft werden. Schließlich zahlen die Kassen ja kaum noch was...

Was aber noch viel schlimmer ist, als das Vertrauen in das Wissen der Ärzte zu verlieren, ist, den Glauben an sich selbst zu verlieren.

Es gibt Punkte, an denen ich mich aufgeben will. An denen ich Rotz und Wasser heule und mich der Schmerz überrollt, mich fast zerreißt und irgendwann durchgekaut ausspuckt.

Aber Aufgeben ist keine Option und mein Mann trägt mich durch die tiefsten Tiefen und hält mich (aus), wenn es mir am schlechtesten geht.

Was aber noch viel, viel schlimmer als all das ist, ist zu sehen, wie der eigene Schmerz sich in den Gesichtern derer spiegelt, die man am meisten liebt. Wie sie nur hilflos zusehen und das Kühlpack und die Schmerzmittel holen können und doch alles tun würden, um mir zu helfen.

Aber genau das ist auch gleichzeitig das Positive, das ich sehe: Ich werde nicht hängen gelassen, ich habe Unterstützung und muss da nicht alleine durch.

Es wird wieder bessere Zeiten geben. "Positiv denken, Mama!", sagt das kleine Kind. Wie kann ich da widersprechen?
10:14 Uhr | 9 Kommentare | Dies und Das


Donnerstag 01.09.2016
Hallo September!

Der August hat sich leider nicht an meinen Wunsch gehalten, dass er schmerzfreier wird als der Juli. Im Gegenteil:

Statt entspannt den Urlaub zu genießen, gab es morgens schon einen ganzen Schwung Tabletten und über den Tag verteilt immer wieder diverse Schmerzmittel und so oft es ging ein Eispack auf die Wange. Zum Glück hatte ich ein Stirnband dabei, das konnte ich immer schön übers Ohr ziehen, wenn wir Auto fuhren oder es mal am Stand windig wurde - denn der Trigeminusnerv mochte absolut keinen Zug.

Aber trotzdem war der Urlaub eine Wohltat! Einfach nur bei Andres auf der Terrasse sitzen, die Kinder im Pool toben hören, tolle Strände besuchen, abends die Geckos beobachten, bis in die Nacht quatschen, die Milchstrasse und unfassbar schöne Sternschnuppen beobachten oder unter dem Sternenzelt barfuß tanzen bis die Füße wund sind!

Wir haben es genossen, dass wir uns gut auskennen und konnten trotzdem viel Neues entdecken: Ein Strand hier, ein Restaurant dort und nach mittlerweile neun Jahren haben wir endlich wieder die weltbesten Croissants in Ses Sallines kaufen können! Timing is everything! ;-)

Wir haben wieder mit "unserer spanischen Familie" gefeiert und natürlich auch direkt fürs nächste Jahr gebucht! Dann ganz sicher ohne chronische Schmerzen...

Denn ich habe im August einen neuen Zahnarzt aufgesucht, um eine weitere Meinung einzuholen und der Tipp eines Freundes war wohl genau das Richtige: Meine Zähne wurden neu eingeschliffen, ich bekam eine tolle Methode zur Selbstmassage gegen den schlimmsten Schmerz gezeigt und auch, wenn ich noch einen langen Weg bis zur kompletten Schmerzfreiheit vor mir haben werde, so ist jetzt wieder ein kleiner Lichtstrahl am Ende des Tunnels.

Also war der August doch irgendwie besser als der Juli:

Der August fing nämlich für die Kinder mit einem tollen Matchball Programm des Jugendamtes an (Kulinarische Reise) und endete mit der ersten Klassenfahrt des kleinen Kindes! Sie war die letzten drei Augusttage in Xanten und kam erschöpft, aber glücklich nach Hause.

Ganz in der Nähe von Xanten (aber schon auf der niederländischen Seite) haben wir am letzten Wochenende übrigens noch ein tolles Ausflugsziel entdeckt: Die Maasduinen. Ein tolles Naturschutzgebiet mit Wasser, Dünen, Heide und einer Fähre, die mit Muskelkraft betrieben wird. Nur Poffertjes gab es keine, aber dafür wurde beim Albert Heijn der Vla Vorrat aufgefüllt. ;-)

Und zu guter Letzt haben wir wieder ein langes Schwesternwochenende gebucht: Meine Schwester und ich fahren mit den Kindern ein langes Wochenende nach Holland! Das Haus sieht sehr gemütlich aus und vor allem freuen sich die Kinder auf das Meer und die Zeit mit ihrem kleinen Cousin!

Bitte lieber September, sei einfach entspannt und halte nur positive Überraschungen bereit, mehr wünsche ich mir gar nicht!
18:55 Uhr | 2 Kommentare | Notiz an mich


Montag 01.08.2016
Tschüß Juli!

Im Juli begannen die lang ersehnten Sommerferien! Die Kinder brachten tolle Zeugnisse mit nach Hause, die wir mit Zeugniseis gefeiert haben. Wir haben uns mit Freunden getroffen, hatten einen tollen Familiengrilltag bei herrlichem Wetter (auf besonderen Wunsch des Schwagers gab es u.a. Rippchen), die Kinder nahmen an Matchball Aktionen des Jugendamts teil (Schatzsuche und Malen & Zeichnen) und wir haben einfach die Auszeit genossen.

Seit April habe ich extreme Schmerzen im Kiefer. Meine ständigen Begleiter sind diverse Schmerzmittel und Kühlpacks. Nun denn, im Juli wurde ich von einem Zahnarzt, einen Kieferchirurgen, einem Neurologen, einen Radiologen (MRT) und einen Physiotherapeuten (der auch Osteopath ist) auf den Kopf gestellt.

Ergebnis: Es ist alles okay. Keine Ahnung, woher die Schmerzen kommen.

Da ich physisch und psychisch echt am Ende bin, war es eine extrem kurzfristige, aber erleichternde Maßnahme, ebookeria zu schließen.

Wir haben also nun eine Gesellschaft gegründet, geführt und geschlossen. Und haben dabei so unendlich viel gelernt. Ich bin dankbar, wie es alles lief, aber auch froh, dass es nun vorbei ist.

Da es endlich Sommer wurde, mussten wir die Pflanzen ausreichend gießen, konnten aber auch schon viel ernten. Vor allem mit Bohnen und Salat könnten wir einen eigenen Marktstand aufmachen, Wurzelgemüse und Kohl wächst dagegen gar nicht...

Ich habe endlich wieder die Zeit und die Kraft gehabt, etwa zu nähen. Zwei T-Shirts für die Große und ein Kleid für die Kleine sind fertig und ein Kleid für mich liegt immerhin zugeschnitten hier rum. Ich habe ja noch 5 Tage Zeit, dann geht es endlich zum Akkuaufladen auf unsere Finca nach Mallorca.

Hallo August, Du wirst hoffentlich schmerzfreier als der Juli. Das ist mein einziger Wunsch an Dich...
11:10 Uhr | 3 Kommentare | Notiz an mich


Dienstag 19.07.2016
Heute feiern wir Veilchenhochzeit.

Das sagt man, weil man nach 13 Jahren Ehe bescheiden wird oder gerade nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen ist.

Eine etwas traurige Sicht auf 13 gemeinsame Jahre, nicht wahr?

Ich fänd sowas wie Konfetti-Hochzeit schön! Das ist doch gerade die optimale Zeit, um auf kunterbunte Momente zurückzuschauen!
12:42 Uhr | 2 Kommentare | Dies und Das


Mittwoch 13.07.2016

"Ob eine Sache gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken, sondern durch Ausprobieren."

Wir haben mit ebookeria eine Idee umgesetzt, die sich im Sommer 2012 auf der Terrasse unserer Urlaubsfinca auf Mallorca in unseren Köpfen gebildet hat:

Es müsste eine Plattform geben, die den ebook Autoren die Arbeit des Verkaufs abnimmt, damit auch in den Ferien der Verkauf weitergehen kann und das alles zu transparenten Bedingungen und fairen Konditionen. Genau das gab es damals nämlich nicht und wir fanden die Idee so toll, dass wir uns an die Umsetzung gemacht haben.

Also planten wir, reservierten Domains, schauten nach Shoplösungen, machten Termine mit dem Steuerberater, einem Rechtsanwalt, einem Notar, dem Gericht, der Bank, schrieben AGBs und Verträge und im Dezember 2012 ging ebookeria online.

Wir fingen mit sieben ebooks an und haben heute über tausend im Shop. Wir konnten viele Autoren und Partner gewinnen, waren für unsere Kunden so gut wie rund um die Uhr erreichbar und haben den bestmöglichen Service geboten.

Wir haben viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und eine Menge gelernt. Und was uns das Wichtigste ist: Wir haben es gemacht!

Wir hatten die Idee und haben sie umgesetzt, wir haben dafür Zeit und Geld investiert und haben uns professionell mit allen anfallenden Fragen auseinandergesetzt.

Auf der anderen Seite gab es in den letzten dreieinhalb Jahren aber auch keinen einzigen freien Tag für uns. Selbständig heißt schließlich ?selbst und ständig?. Und so kommt irgendwann der Punkt, an dem man überlegt, wie es weitergehen soll.

Wir haben uns nach reiflicher Überlegung dazu entschieden, ebookeria zu schließen.

Wir bedanken uns bei allen Kunden, Autoren und Partnern für ihr Vertrauen in ebookeria und wünschen Euch allen weiterhin viele schöne kreative Projekte!

Viele liebe Grüße und Danke für tolle Zeit,

Tanja & Holger

(Dieser Text ist ursprünglich auf dem ebookeria Blog veröffentlicht, aber ebookeria ist auch ein Stück Traumberg Geschichte, daher kommt das auch hier noch einmal hin.)
21:01 Uhr | kommentieren | Dies und Das


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