Liisa fragt nach einer Geschichte zu roten Schuhen und tatsächlich habe ich eine zu erzählen, auch wenn der eigentliche Hauptdarsteller ein Jeansrock ist.
"Röcke", meinte mein Exfreund, "stehen Dir nicht". Also war das erste neue Kleidungsstück nach der Trennung ein fast knöchellanger dunkler Jeansrock. Diesem folgten noch weitere Röcke und auch ein Kleid im Japanschnitt für besondere Feste. "Lange Haare stehen Dir nicht" meinte besagter Ex und so ließ ich auch meine Haare wachsen, um mich endlich mal wieder richtig weiblich zu fühlen.
Und überhaupt hatte ich nach dem Jeansrockkauf plötzlich Lust auf Dinge, die ich mich vorher nicht getraut hätte, was sich auch am Schuhwerk äußerte. Meine dicken Meindl Goretex-Stiefel - liebevoll "Knobelbecher" genannt - stehen mittlerweile als Bauschuhe in der Garage und mein Kleiderschrankinhalt besteht nicht mehr nur aus Fleece und Funktionsklamotten.
Im Frühjahr 2002 stand ich also in Gelsenkirchen in einem Schuhgeschäft und hatte diese leicht glänzenden, sehr schönen, aber leider etwas zu gewagten Schuhe in der Hand. Fern der Heimat und ohne eine Stilberatung an der Seite holte ich das Handy heraus und rief meine Schwester an.
10 Minuten später hatte ich die roten Treter in der Tasche und war mir sicher, dass das eine gute Entscheidung war.
Einige Wochen später hatte ich ein Date mit einem völlig fremden Mann. Er holte mich zu einer Cabrio-Tour durchs Ruhrgebiet ab und ich stand da in einer knallroten Bluse, einem schwarzen Top, dem Trotzkauf-Jeansrock, einer dunklen Strumpfhose und den roten Schuhen.
Die Bluse ist mittlerweile verblichen und im Altkleidersack gelandet, den Jeansrock habe ich zum Schwangerschaftsrock umgenäht und die Schuhe waren irgendwann durchgelaufen.
Vorgestern stand ich wieder mal in einem Schuhgeschäft vor roten Schuhen und dachte an die Geschichte. Der Tradition folgend holte ich mir telefonisch Rat.
Doch diesmal nicht von meiner Schwester, sondern von dem fremden Mann - der ist nämlich mittlerweile meiner... ;-)
15:22 Uhr
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Dies und Das
Vor allem, wenn die Zeit läuft - bis Ende April kann ich mich für das Abi-Nachtreffen anmelden: in Form einer Überweisung von 20 Euro. Dazu habe ich aber noch ein paar Fragen, die ich per Mail vor einer Woche gestellt habe, aber immer noch unbeantwortet im Raum stehen. Super Sache das.
Mich wundert ohnehin, dass ich Geld überweisen und mich fünf Monate vor dem Treffen schon verbindlich anmelden muss. Selbst bei unserer Hochzeit war die Rückmeldefrist kürzer - und niemand musste schon vorher Geschenke schicken!
Wofür das Geld gebraucht wird, ist mir ohnehin schleierhaft, zumal 1995 nach der letzten Abi-Party noch Geld über war. Wer das verprasst hat weiß ich nicht sicher, kann es mir aber denken. Und deshalb hab ich da noch ein paar Fragen...
16:17 Uhr
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Dies und Das
Dass es aber auch Leute unter 70 Jahren gibt, die noch nie bei Ikea waren - das hätte ich in meinem Bekanntenkreis nicht erwartet.
Aber die kriegen wir auch noch - gibt ja schließlich die Geschenkkarte beim alten Schweden. Womit auch die Frage des nächsten Geburtstagsgeschenkes geklärt wäre...
22:04 Uhr
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Dies und Das
Das hat dazu geführt, dass ein neuer Schrank, der nur für mich wahrnehmbar vor sich hin miefte und auch nach mehrfachem Auswaschen mit Essigwasser mein Näschen nervte, dreimal vom Schlafzimmer ins leere Kinderzimmer und zurück geschoben werden musste, schließlich bekam ich Kopfschmerzen von den Ausdünstungen.
Mein Geruchssinn hat mir schon den einen oder anderen breiten Grinser beschert (in Aufzüge mit "Cool Water" Gestank steige ich nicht ein, eher laufe ich in den 85.Stock) und vor langer Zeit auch eine Buchempfehlung abseits von "Das Parfum" - "PanAroma" vom Tom Robbins.
Daran musste ich gestern denken, als ich wach im Bett lag und meine Nase angestrengt in die Luft hielt, um vergeblich nach dem Schrankmief zu schnuppern. Und auch die Situation, in der mir aus dem Buch vorgelesen wurde, waberte mir durch den Kopf.
Danke für das Schnuppern lassen - ich bin danach meiner Nase gefolgt und hier gelandet. Wunderbar!
15:03 Uhr
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Dies und Das
Wenn sie dann mal wieder wild nickend vor mir steht und den Bienengesang anstimmt, frag ich sie, ob sie vielleicht auch "Ja" sagen könnte.
Was ich dann zu hören bekomme klingt ziemlich genervt und wurde von meinem damaligen Erkundelehrer stets so kommentiert: "Ja, ja heißt: Leck mich am Arsch".
Danke, Hannah. Und mit diesem Wissen soll ich Dir den Joghurt noch aus dem Kühlschrank holen? Ich weiß: "Ja, ja!"
13:56 Uhr
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Dies und Das
Das war eine ganz tragische Geschichte damals- sie war in den Sohn des Königs, der das feindliche Reich regierte, verliebt und die beiden Verliebten durften nicht zusammenleben.
Sie flüchteten gemeinsam bis ans Meer und liefen Hand in Hand ins Wasser, ertranken und ihre Körper sanken auf den Grund. 1000 Jahre später wurden sie als Sand wieder an den Nordseestrand gespült. Der wird nach Deutschland gebracht und als Bausand verkauft.
Mit Zement vermischt sind sie nun für immer in den Fugen unseres Hauses vereint...
20:12 Uhr
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Dies und Das
Umso glücklicher war ich, als ich am Freitag mal wieder einen Menschen aus der Heimat sah, auch wenn er mittlerweile Kölner und somit ebenfalls Rheinländer ist, aber das impulsive Wesen der Westfalen an und für sich kann er nicht abschütteln, das hat man halt in den Genen.
Ich bin wirklich froh, dass ich noch kurzfristig Karten für "Ohne Proben nach oben", das aktuelle Programm Johann Königs, bekommen habe, denn der Abend in Kettwig war ausverkauft - mit einem genialen Publikum, das ordentlich mitgegangen ist.
Wir hatten uns innerlich also schon auf Sprechpausen und Langatmigkeit eingestellt, haben aber stattdessen ein Feuerwerk an Sprachwitz und Situationskomik erlebt.
Wenn Johann von seinen Toilettenpapierkäufen erzählt oder Gedichte zum Besten gibt, wenn er mit seinem "peruanischen Praktikanten" Lieder singt oder umständlich auf einen Barhocker krabbelt, egal was er macht, das Publikum grölt vor Lachen.
Und ich gestehe, ich habe zu den gackernden Hühnern gehört, die schon bei der kleinsten Geste losprusten mussten, aber wenn auf der Bühne ein stocksteifer Westfale versucht, einen Spagat hinzulegen oder sich einfach nur über sich selbst amüsiert, dann hält mich nichts mehr auf dem Stuhl. Kurz: Ich habe Tränen gelacht!
Aber nicht nur die Herkunft haben Johann König und ich gemeinsam: "Beschreiben kann man Dich nicht, man muß Dich erleben!"
15:17 Uhr
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Dies und Das