a) Warum bloggen Sie?
Weil Männe es damals beim Kennenlernen tat und ich das wahnsinnig spannend fand. Also machte er mein Blog auf und seins zu. Er schreibt nunmal am besten, wenn er schlechte Laune hat - und ich ausgleichendes Wesen habe da wohl etwas zu viel positiven Flow mitgebracht... ;-)
Außerdem schreibe ich, weil ich schon seit der fünften Klasse Tagebuch geschrieben habe (und ja, da durften gute Freunde drin kommentieren!), ich sicherlich auch eine exhibitionistische Ader habe und nach Anerkennung lechtze ( Wie? Seit fünf Einträgen kein einziger Kommentar? Was mache ich falsch? Ich hör auf!), ich dadurch schon einige nette Menschen kennengelernt habe (auch in echt), ich weiß, dass ich mit meinem alltäglichen Wahnsinn nicht alleine bin und sich ganz nebenbei im realen Leben niemand mein Gesülze anhören möchte. Schließlich erzählt mir fast jeder so ziemlich alles, aber ich komme so gut wie nie zu Wort.
b) Fehlt Ihnen was, wenn Sie, aus welchen Gründen auch immer, nicht bloggen können?
Im Urlaub seltener, wenn der PC streikt: Ja!
c) Würden Sie auf der Straße einem wildfremden Menschen erzählen, dass sie gerade mit dem Gedanken spielten, Ihr Kind an einer Autobahnraststätte auszusetzen? Warum?
Klar, warum denn nicht?! Wie oft habe ich genervt an der Kasse der Dame vor mir zugeraunt, dass ich mein Kind gerne mit Pudding an die Wand nageln würde, weil es immer dann schreit, wenn ich gerade einkaufen gehe. Meist hat mich das ein Stück näher an die Kassiererin gebracht.
Ich blogge nur, was ich meinem Nachbarn, dem Friseur oder einer Zufallsbekanntschaft auf dem Spielplatz erzählen würde. Außerdem habe ich lange Zeit in meinem Umfeld geheimgehalten, dass ich ein Onlinetagebuch führe. Das macht es nämlich leichter, über all die zu schreiben, die ständig um einen herum Mist bauen. Aus genau diesem Grund wissen das sehr viele Leute, mit denen ich oft zu tun habe, auch gar nicht... Aber da ich ein sehr offener Mensch bin, schreibe ich ohnehin nur, was ich den beblogten Leuten auch ins Gesicht sagen würde. (Manchmal wünschte ich mir ein T-Shirt mit der Aufschrift "Achtung, Sie und Ihre Dummheit werden geblogt!")
Außerdem habe ich auf der Strasse noch nie jemanden kennengelernt, der ein Blog führt, aber über die Blogs viele Leute, die ich gerne mal auf der Strasse treffen würde.
Ich weiß ganz sicher, dass hier ein paar Leute mitlesen, von denen mir manchmal lieber wäre, sie täten es nicht. Aber weder das, noch blöde Kommentare dummer Menschen halten mich davon ab, meine Gedanken ins Netz rauszuschrei(b)en. Letztendlich hört der Lauscher an der Wand seine eigne Schand, daher habe ich auch aufgehört, mich selbst zu zenzieren. Dann macht es nämlich keinen Spaß mehr.
d) Wenn Sie beim Einkaufen zu einer Umfrage über das Thema, sagen wir mal "Schlafgewohnheiten" gebeten werden - steigen Sie freudig ins Gespräch ein und beantworten unzählige Fragen? Warum?
Was für ein harmloses Thema! *schallendlach*
Ich habe selbst jahrelang mit Klemmbrettern in der Stadt rungestanden und Leute
befragt, ob sie ihr Klopapier falten oder knüllen, wenn sie sich den Arsch abwischen.
Ich hab immer Mitleid mit den Fragestellern und beantworte mal mehr mal weniger
ehrlich so ziemlich jede Frage. Einzig finanzielle und die meisten sexuellen Auskünfte
verweigere ich.
e) Wenn man Sie bittet, das Photo Ihres Kindes, auf dem es so eine wunderbare Zornes-Schnute zieht, auf der Plakatwand gegenüber der Bushaltestelle auszustellen - sagen Sie vorbehaltlos ja? Warum?
Warum denn nicht, ich hab doch ohnehin die schönsten Kinder! Aber mal ehrlich: Mit Bildern der Kinder bin ich auch schon etwas sparsamer und vorsichtiger geworden.
Und warum lesen Sie hier?
20:27 Uhr
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Dies und Das