Freitag 21.08.2015

In genau einem Monat ist es soweit: Ich werde 40!

Diese Zahl begleitet mich schon seit Ewigkeiten: Wenn man die 30 überschritten hat, bekommt man bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter die Nase gerieben, dass man nun "knallhart auf die 40" zu geht.

Wie ich schon einmal geschrieben habe, mag ich keine ungeraden Geburtstage. 39 finde ich daher nicht wirklich schön und ich musste in den vergangenen 11 Monaten oft darüber nachdenken, wie alt ich eigentlich bin (wenn ich gefragt wurde, ansonsten ist das kein Thema!) und immer wieder kam dann "kurz vor 40" dabei raus.

Und so steht sie mir in einem Monat bevor, diese magische Grenze, von der aus es bergab gehen soll: Ich werde 40!

Hey, ich fühle mich doch jetzt schon manchmal wie 80, was soll also passieren?!

Aber da alle Welt so ein Gewese um die runden Geburtstage macht, schau ich doch einfach mal auf die vergangenen Nullen zurück:

10

Die beiden bedeutendsten Momente waren, als ich große Schwester wurde und mein Vater beruflich nach Ägypten musste.

Natürlich bin ich musikalisch ganz klar ein Kind der 80er und habe die Musik geliebt! Meine erste bewusste Erinnerung, dass ich bei einem Lied einfach nur noch Rumzappeln und laut mitsingen musste ist "Live is Life". Aber da war ich offiziell noch 9 Jahre! ;-) Meine erste Kassette war dann als Zehnjährige das Album von Sandra mit "Maria Madgalena" und mein Vater brachte mir aus Ägypten eine Kassette mit, auf der u.a. "One Night in Bangkok" war. Das Gefühl, dass die Welt aus abenteuerlichen Städten besteht, die ich entdecken will, kam auf. Bis heute war ich allerdings noch nicht in Bangkok...

Was sonst noch so Nr. 1 in den Hitparaden Charts war, seht Ihr hier - Flashback inklusive! *fg*

20

Mit 20 war ich nach dem Abi gerade im Freiwilligen Sozialen Jahr und habe das erste Mal alleine gewohnt. Ich musste meine Rolle in einem Gefüge behaupten, in dem eigentlich kein Platz für mich war und ich von einer Kollegin gemobbt wurde. Das beginnende Studium war eine Befreiung, trotzdem habe ich in diesem FSJ viel gelernt, das nicht im Lehrplan stand.

Das Jahr war auch ein Vorgucker auf das, was mich in den folgenden sieben Jahren einer Beziehung erwarten würde, die zu dem Zeitpunkt zwei Jahre alt war. Im Radio lief "Sie ist weg" von den Fanta4 - warum ich den Wink mit dem Zaunpfahl des Schicksals nicht verstanden habe, kann ich heute nicht mehr sagen. Ich war wohl blind und leicht zu beeindrucken.

30

Mit 30 ist mein Leben komplett anders, als ich es mir mit 20 erträumt hatte. Und ganz ehrlich: Es ist (bis heute!) um Welten besser!

Ich habe einen Mann, der mich liebt, ein schönes Zuhause, ein Kind an der Hand und nach vielen Monaten des Wartens ein zweites unterm Herzen. Durch mein PCO hatte ich damals so gut wie keine Chance, schwanger zu werden, von daher war die Schwangerschaft das größte Geschenk. Dieses Familienglück war wohl auch der Grund, warum ich meinen 30. Geburtstag nicht als beängstigend empfand. Durch die Elternzeit darf ich meinen Job pausieren, aber das ist ok, denn als Sozialpädagogin bildet man sich mit den eigenen Kindern ja quasi fort. Ich verstehe ab jetzt auf jeden Fall die Elternseite besser.

Und jetzt stehe ich vor der nächsten Null.

Ich bin glücklich verheiratet, das Leben mit Kindern ist wunderbar und um meine Beine streichen zwei Katzen, die mich hin und wieder erfolgreich von der Arbeit ablenken. Ich bin dabei, mein Leben zu entrümpeln und alte Verletzungen hinter mir zu lassen. Dinge zu haben ist mir nicht mehr so wichtig, wie Dinge zu erleben, daher fahre ich auch total gerne in den Urlaub und bin froh, dass der Mann und ich auch dabei auf einer Wellenlänge liegen.

Jetzt muss ich nur noch meine "Innere Egalness" finden, dann können die nächsten 40 Jahre ruhig kommen...
20:49 Uhr | kommentieren | Dies und Das



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