Samstag 01.02.2014
#ProjektLiebesTagebuch Tag 2

Liebes Tagebuch, die Nacht war extrem kurz, da ich auf den Anruf des Mannes gewartet habe. Okay, der kam um kurz nach halb zwölf und das ist für mich Nachteule ja früher Abend. Aber ich habe dann noch gewartet, bis er den Mietwagen abgeholt und im Hotel eingecheckt hat. Das war dann halb zwei, aber so konnte ich beruhigt einschlafen.

Geschlafen habe ich dann aber extrem schlecht, denn: Je kleiner das Kind, desto mehr Platz braucht es im Bett und desto häufiger wird man in der Nacht getreten oder kriegt eine Hand ins Gesicht. In einem 2m mal 2m Bett wohlgemerkt.

Nun denn. Um zehn vor sieben war dann die Nacht rum (selbst verschuldet, wenn die Blase so trainiert ist...) und um kurz nach acht standen wir schon gestriegelt und gespornt bereit, eine kleine Einkaufstour zu machen. Blöd nur, dass manche Läden erst um halb zehn aufmachen.

Auf dem Programm standen: Kratzbaum kaufen, Hemden umtauschen, ein Geburtstagsgeschenk holen. Dazwischen gequetscht dann noch "Klamotten anprobieren mit beiden Kindern" und "ach, Lebensmittel brauchen wir ja auch noch".

Statt Mittagessen gab es Joghurt für alle und ein bißchen Fernsehen gucken. Besteht Samstag das Fernsehprogramm nur noch aus Kochshows?

Also schnell selbst in die Küche und Minidonuts produziert. Mal schauen, was der Carb up Tag bringt.

Vom gestrigen Ikea Einkauf lagen noch neue Kinderzimmerdeckenspots auf dem Tisch, die der Opa fachkundig angebracht hat. Endlich wieder Licht in allen Ecken der Zimmer! Diese ständig ausfallenden Lampen gingen mir echt auf den Nerv.

Genauso wie die Aufbauanleitung für den Kratzbaum. Erst soll man etwas festschrauben, bei dem sich beim nächsten Arbeitsschritt herausstellt, dass man es wieder losmachen muss, weil man sonst das nächste Teil nicht dranschrauben kann. Ikea ist mir da mit den Anleitungen echt lieber.

Die Katzen gewöhnen sich langsam an das Teil, auch wenn Sally noch sauer ist, dass ich ihren Tierheimkarton nach einem Monat nun habe verschwinden lassen. Die ollen Decken darf sie aber noch behalten. Katzen mögen ja eigentlich keine Veränderungen, habe ich mir sagen lassen. Joker wartet übrigens brav vor der Wohnungstür darauf, dass der Mann wieder rein kommt. Noch neun Tage!

Dass wir dann per FaceTime dem Mann schon mal alle Neuerungen (inkl. der mcgyverten Katzenfenstersicherung in der Küche) gezeigt haben, fanden die Kinder super, denn wann schleppt man schon mal den Laptop durch die Wohnung und versucht, in dem Minifensterchen einen Teil der Inneneinrichtung zu treffen, so dass das Gegenüber auch was erkennt? Ich bin froh, dass das geht - der alte Laptop kam ohne Ladekabel nicht mehr aus, aber das ist eine andere, nervige Geschichte.

Aber wo wir gerade über Strom reden: Ich habe vergessen, dem Mann den zweiten Adapter ins Handgepäck zu packen. Das war mein Job, daran zu denken und nun liegt der noch in der Küche. Und natürlich passt bei dem anderen Adapter die extra eingepackte Dreifachsteckdose nicht rein. So ein Murks.

Ich merke, dass mir der Schlaf fehlt: Ich bin schnell genervt, aber die Kinder tun auch alles, um mir auf den Keks zu gehen: Mehrfaches, schwungvolles Verschütten von Getränken. Katzen wiederholt aus ihren Verstecken ziehen. Die große Schwester nerven. Die kleine Schwester auflaufen lassen. Ständig an mir kleben, ständig was tun wollen. Ich will aber heute nichts plotten, nicht beim Nähen helfen, nichts spielen. Ich will einfach nur, dass alles so vor sich hinplätschert, wie der Regen draußen. Der natürlich pünktlich mit Einsetzen der Dunkelheit aufhörte.

Nun denn, versprochen ist versprochen, daher schauen wir jetzt einen Film über Lovefilm. Wahrscheinlich "Arthur und die Minimoys" - ich hoffe, der hebt meine Stimmung etwas und bringt die Kinder wieder runter.

Und morgen haben wir uns an das komische Gefühl, ohne Mann im Haus zu sein, bestimmt etwas mehr gewöhnt.

Tanja


19:20 Uhr | kommentieren | Dies und Das



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