Sonntag 21.11.2010
Das gestrige Kantinennähen war ein voller Erfolg!

Ich habe einen schönen Tag mit zwei wirklich tollen Frauen verbracht, habe versucht mit einem kalten Bügeleisen Vlieseline anzubringen, bin fast an einer Trägerlösung verzweifelt und bin irgendwie in eine Geschäftsidee reingerutscht.

Aber der Reihe nach: Zu allererst habe ich eine halbe Stunde im Kreuz Oberhausen im Stau gestanden. Das Reißverschlußprinzip scheint immer noch nicht allen Leuten bekannt zu sein, anders ist es nicht zu erklären, dass ohne Berufsverkehr von drei- auf einspurig sooo lange dauert.

Am Ziel angekommen, wurde ich von Nicole und Petra freudig begrüßt und gemeinsam haben wir meine zwei Wäschekörbe voll Zeugs (wieso hab ich davon kein Bild gemacht?) plus Nähmaschine in die Kantine geschleppt. Nicole war da cleverer: Sie hatte alles im Koffer dabei!

Innerhalb von wenigen Minuten waren die Maschinchen ein- und ein ordentliches Nähchaos angerichtet!

Petra hatte mir meine Bestellung mitgebracht und so konnte ich mit dem Stenzo Rosencord gleich loslegen einen Weekender zu basteln.

Da ich ja überhaupt kein Schnittmustermensch bin (außer bei Klamotten), frickel ich mir ja immer alles selbst zusammen, was zwar länger dauert, aber genau auf meine Wünsche ausgerichtet ist.

Nicole und Petra haben mir mit ihren Meinungen und Ideen hilfreich zur Seite gestanden, und überhaupt tauschten wir uns in vielen Sachen aus. Es ist einfach großartig, wenn man bei einem Problem direkt fragen kann "Wie macht Ihr das?" oder "Was würdet Ihr jetzt machen?" und bekommt sofort tatkräftige Unterstützung.

Da kann es dann auch mal vorkommen, dass man zum Absteppen "gezwungen" wird! ;-) Oder zwei Leute beim Zuschneiden von Fleece trotz ausgiebigem Beratungsgespräch im falschen Fadenlauf losschnibbeln!

Ganz neu und großartig war auf jeden Fall der Einsatz des Stylefix.

Bänder, Reißverschlüsse, Wendeöffnungen - alles wurde vorher fixiert! Absolut empfehlenswert!

Beim Mittagessen kamen wir auf eine neue Vermarktungsidee. Ich möchte noch nicht zu viel preisgeben, aber wenn wir DAS durchziehen, werde ich auch einen Blog aufmachen, auf dem ich aus einem Kinderbuch vorlesen werde. Allerdings ganz anders, als erwartet... *ggg*

Die Zeit verflog so dermaßen schnell, dass mein mitgebrachter Kuchen schon fast als Abendbrot herhalten durfte!

Und da wir alle so fleißig gearbeitet haben, konnten wir alle mehrere fertige Werke mit nach Hause nehmen: Petra hat eine Anna und zwei Handtücher fertig bekommen, Nicole (Streber, Streber!) sogar eine Tasche, ein Dinkelkissen, einen Halswärmer und eine Hose! Ich habe den Weekender und zwei Halswärmer geschafft. Immerhin.

Bevor wir wieder auseinander gingen, gab es noch ein obligatorisches Fußfoto. Mit Nähschuhwerk und Fusseln am Bein!

Und dann sah schon fast wieder alles aus wie vorher!

Als ich nach Hause fuhr, war ich gar nicht k.o., sondern richtig gut gelaunt und erholt. Ich hatte meine Tasche fertig und einen wirklich tollen Samstag verbracht.

Männe war mit den Kindern erst im Indoor Spieleparadies, dann einkaufen, köchelte als ich nach Hause kam, ganz entspannt an einem leckeren Süppchen (vietnamesische Pho) und die Mädels freuten sich, vom Tulpensetzen im Garten zu erzählen und die Halswärmer zu testen. Alles gaaaanz in Ruhe. Diese Entspannung hielt auch heute noch den ganzen Tag an.

Die hundert kleinen Projekte, die ich noch in den Körben hatte, habe ich zwar nicht geschafft, aber wären die beiden helfenden Damen nicht gewesen, ich hätte das Projekt "selbstentworfener Weekender" wahrscheinlich nie in Angriff genommen.

Und nun zeige ich Euch auch endlich Bilder davon:

Die Tasche hat einen Schultergurt aus Gurtband und aufgesetztem Stoff und trägt sich dadurch sehr angenehm. Ich hab ja noch nie Gurtband verarbeitet und frag mich gerade, warum eigentlich nicht...

Die kurzen Träger haben mich in meiner Zeitplanung etwas nach hinten geworfen. Ich hatte sie erst zu kurz angesetzt, musste sie nochmal abtrennen und dann neu annähen. Jetzt sind sie so angenäht, dass ich locker einen Regenschirm, eine dünne Jacke oder ähnliches zwischen den angenähten Stellen durch die Gurtbänder ziehen kann. Oder halt einen Taschenbaumler dranhängen kann. Praktisch!

Die kurzen Griffe wurden auch noch abgepolstert. Mit Dunstabzugsfilter (ungewollt, aber sehr tricky nur zu 3/4 im Polster eingebracht!) und KamSnaps sind sie nicht nur extrem angenehm zu tragen und leicht zu benutzen, sondern noch ein Extrahingucker.

Ich habe probeweise die Tasche gefüllt: Wir können damit problemlos zum Schwimmen gehen. Und für eine Übernachtung passt auch alles rein. Weekender eben. ;-)

Jetzt freue ich mich schon sehr darauf, die Tasche im Einsatz zu haben (eine aufgesetzte Tasche zwischen den Trägern fänd ich ja jetzt doch noch ganz nett...) und hoffe, dass wir im Frühjahr wieder zu einem gemeinsamen Nähen zusammen kommen. Es hat sooo viel Spaß gemacht!

Petra, Danke noch einmal für die Organisation! Und beim nächsten Mal dann mit 15 Leuten - und gaaaanz viel rosa Plüsch!
23:54 Uhr | 4 Kommentare | Dies und Das



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