Und Rehe, Fliegenpilze, Herzen und pastellige Farben.
Ich mag das alles. Aber ich lebe in einer rosaliefeindlichen und wenig heimatduseligen Umgebung: Keine weißen Wände, auf die ich Bambiwandtatoos kleben kann. Keine weißen Bänke, die mit Rosaliesitzkissen aufgehübscht oder Möbel, die mit Fliegenpilzen und Vichykaroschleife auf Kunstrasen farblich akzentuiert werden können. Keine dekorativen Haken an der Wand, die nur darauf warten, dass ich Tildaherzen dranhänge.
Irgendwie passt das bei uns alles nicht rein. Es ist hier nicht wildromantisch, verspielt oder wenigstens alpenländisch. Hier dominieren Rottöne, ein Mahagonischrank und zwei wundervolle Eichentische das Bild. Es ist schon alles durchdacht und auch aufeinander abgestimmt.
In der Küche steht ein knallrotes Sofa und man sieht sowohl dem Sofa als auch der Küche an, dass hier gekocht und gelebt wird - da ist kein Platz für einen Dekoteller auf dem Tisch. Nicht, wenn zwei Kinder hier malen und basteln und ich auch noch die Nähmaschine aufgebaut habe.
Ich fühle mich wohl in unserem Zuhause. Und trotzdem gucke ich hin und wieder neidisch auf die Bilder, in denen alles so schön farblich abgestimmt und die Inneneinrichtung einem Thema gewidmet ist. Ich krieg das einfach nicht hin. Zumindest nicht so konsequent und detailverliebt.
Oder fotografieren die Leute einfach nur so geschickt, dass es so aussieht, als würde bei ihnen keine Bügelwäsche in der Ecke stehen und die Spülmaschine auf die nächste Ladung Geschirr warten?
Hmpf. Ich bin dann mal Betten beziehen. In Rotorange. Ganz allein, ohne Hilfe von Rosalie.
09:47 Uhr
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Dies und Das