Also ging es zur Vertretung, denn zwei kleine, kranke Kinder und Wochenende, das passt nicht zusammen. Und schon gar nicht mit der Bronchienvorgeschichte der beiden.
Allein das Wartezimmer war schon herb. Extrem viel runtergeliebtes Spielzeug, Garderobe oberhalb der Sitzgelegenheiten, viel zu viele Menschen auf einem Haufen.
Das wäre ja noch gegangen, wäre da nicht die ewige Wartezeit gewesen. "Ich kann Ihnen nicht sagen, wie lange es dauert, aber es sinf sechs Kinder vor." Ok, bei unserer Ärztin ist das dann schon eine ganze Menge, normalerweise warte ich höchstens mal eine Viertelstunde.
Aber so saß ich nun mit einem fiebernden und einem gelangweilten Kind knapp anderthalb Stunden im Wartezimmer, neben uns ein Kind mit Kotzschale auf dem Schoß. Oh, Danke, Magen Darm. Hamwa nich, wolln we nich.
Wir durften dann, nachdem wir als Familie Aslan ausgerufen wurden, in ein Behandlungzimmer aus dem gerade ein recht bleiches Kind getragen wurde. Kein Abwischen oder Desinfizieren der Liege oder des Wickeltisches, aber das wäre auch schwierig geworden, so viele Kuscheltiere wie dort lagen. Überall Kuscheltiere. Ebenfalls abgeliebt und vor allem angesabbert.
Ich hab mich dann an Küchenrolle und Desinfektionsspray einfach mal selbstbedient, einmal den Mief rausgelüftet und versucht, die Kinder davon abzuhalten, die diversen angelutschten Sachen anzufassen.
Als die Ärztin kam, hat sie sich die Hände weder deinfiziert noch gewaschen. Ok, mag sein, dass sie das im Raum vorher gemacht hat. Da sie aber ohne gereinigte Hände nach uns das nächste Kind in Empfang nahm, gehe ich mal nicht davon aus.
Vielleicht bin ich pingelig oder empfindlich.
Aber als die Sprechstundehilfe frisch vom Empfang mit ausgepackten Spateln an die Wollpullibrust gedrückt in den Raum kam, war ich froh, dass meine Kiddies beim Rachengucken brav den Schnabel aufgemacht haben und ohne Holzding auskamen - und wir diese Praxis kein zweites Mal aufsuchen müssen.
Vom Fachlichen kann ich nicht viel sagen, aber dass Lena Hustensaft aufgeschrieben werden sollte, "der aber auch nichts bringt, wenn man dabei nicht ausreichend trinkt und deshalb auch weggelassen werden könnte", fand ich schon etwas seltsam. Zumal ich vorher von Salbuthamol, Flutide Mite und all den anderen Sachen der letzten zwei Monate berichtet hatte. Und die Urinprobe, um eine Blasenentzündung bei Hannah auszuschließen, haben wir uns einfach mal geschenkt, schließlich kamen wir wegen triefender Nase und nicht wegen triefender Blase.
Und wieder mal stelle ich fest, dass ich mit unserer Kinderärztin einen Glücksgriff gemacht habe. Ich bin nicht wirklich pingelig und auch nicht sonderlich empfindlich. Einfach nur verwöhnt! Und dafür bin ich sehr dankbar!
19:10 Uhr
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