Dienstag 31.01.2006
Nun ist es auch amtlich: ich bleibe das dritte Jahr Elternzeit Zuhause. Zum einen, um endlich mal diesen Tagesablauf hinzukriegen und zum anderen, um in ein paar Jahren nicht wehmütig zurück zu blicken und das Gefühl zu haben, die schönste Zeit im Leben unserer Tochter verpasst zu haben.

Gestern hatten wir Frühstücksbesuch von einer befreundeten Mutter mit zwei Kindern. Hannah tanzte mit der knapp dreijährigen Freundin wild und ausgelassen durch die Küche, sie freuten sich so sehr über ihre Bewegung, die Lieder und das Zusammensein, dass uns Müttern das ausgestrahlte Glück nur noch grenzdebil grinsen ließ.

Es fällt schwer, diese wirklich unbeschreibliche Liebe, die ich für Hannah empfinde in Worte zu fassen. Auf der einen Seite ist da immer, wirklich immer, die Angst, sie irgendwann einmal nicht beschützen zu können. Dass sie in eine Situation kommt, wo eine Umarmung, ein Kuss, ein Streicheln und Dasein nicht reicht, dass wir hilflos dastehen und zugucken müssen.

Auf der anderen Seite sind da Momente wie der Tanz gestern, in denen mich einfach nur das unglaubliche Glück und die Leichtigkeit der Situation ausfüllt. Momente, in denen man das Grinsen nicht abstellen kann und lauthals loslacht und alle Ängste und Sorgen wegwischen.

Diese Mischung aus den extremsten Gefühlen macht die Liebe zu einem Kind so einzigartig.

Während ich das hier schreibe, spielt Hannah in ihrem Zimmer, singt vor sich hin, kommentiert ihr Handeln und fühlt sich wahrscheinlich sicher, weil ich in der Nähe bin. Dieses Gefühl möchte ich ihr vor allem in der wichtigen Phase der ersten drei Jahre uneingeschränkt geben und mich nicht durch eine andere Person vertreten lassen.

Aus Liebe zu Hannah bleibe ich mindestens diese ersten drei Jahre zu Hause, und wenn einer behauptet, "nur" Hausfrau und Mutter zu sein, sei langweilig, der kann gerne einmal einen Tag neben mir herlaufen!

Mann, bin ich heute gefühlsduselig, aber das musste mal raus...
15:28 Uhr | kommentieren | Dies und Das



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