Donnerstag 09.06.2005
In NY geht man zu Starbucks, wenn man schnell einen Kaffee braucht. Man bestellt, bezahlt, holt am anderen Ende der Theke das fertige Getränk ab und geht.

In Düsseldorf läuft das anderes, da wird man gefragt, ob man "to go" oder "hier" haben will, denn "hier" bedeutet in einem Keramikbecher. Man wird nochmals nach der Größe des Getränks gefragt, auch wenn man sie erwähnt, da man sich ja das "Wie bestelle ich richtig bei Starbucks"-Schild hinter der Bedienung aufmerksam durchgelesen hat.

Man bekommt sein Rückgeld mit Quittung und wenn man kein Rückgeld bekommt, dann muss man wenigstens die Quittung nehmen - ob man will oder nicht.

Die Tante bei der Bestellung nimmt sich die Zeit, mit wasserfestem Filzstift die Bestellung auf den Plastikbecher zu kritzeln und in die anderswo nie genutzten Feldern Kreuze zu machen.

Das einzige, was mich an New York errinnert hat, war die Dame, die lautstark, in einer Sprache die Englisch nicht im Entferntesten ähnelt, die fertige Bestellung durch den Laden brüllt.

Dass ist zwar nicht nötig, ich stehe ihr erwartungsvoll im ansonsten leeren Laden gegenüber, gehört aber wohl zum Starbucksbesuch dazu. Und dass ich meinen Strohhalm bereits an der Selbstbedienungstheke geholt und ihn schon fast im Becher stecken habe, ignoriert sie ebenfalls dienstvorschriftsverliebt und legt ähnlich locker wie ein Cowboy seine Pistole auf den Saloontresen einen Strohhalm zum Kaffee.

Hätte sie nur ein bißchen mehr Kaffee in den Becher gegossen, ich hätte alles andere verziehen. Der Tall Mocha Coconut Frappuccino schmeckte nämlich scheußlich wässrig.

Naja, immerhin konnte ich mich draußen mit Hannah an einen Tisch setzen ohne dass jemand rauskam und mich wie sonst in Deutschland üblich belehrt: "Draußen nur Kännchen!".
16:38 Uhr | kommentieren | Dies und Das


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