Freitag 05.03.2004
So, ein weiteres Beispiel für unmögliches Verhalten Müttern mit Kind, bzw. Kunden im Allgemeinen gegenüber:

heute wollte ich im einzigen Schreibwarenladen der Stadt einen Wandkalender kaufen. Zugegeben etwas spät, aber irgendwie kamen ein paar wichtigere Dinge dazwischen. Ich stehe also samt Kinderwagen geduldig an der Theke, an der kassiert wird und warte auf die Bedienung, die mich zwar beim Betreten des Ladens groß anguckt, nicht grüßt und auch für die nächsten 10 Minuten ignoriert, da sie einer sehr unentschlossenen Kundin die Vorzüge sämtlicher im Regal liegender Wachsmalkreiden aufzählt.

Ich stehe also geduldig dort und warte, während sich der Laden weiter füllt: eine Schülerin stellt sich mit einem Collegeblock hinter mich und eine junge Frau sucht nach etwas, was sie aber wohl erst nicht findet.

Nach weiteren 5 Minuten kommt die zweite Verkäuferin aus den hinteren Räumen (Nummer 1 erzählt gerade etwas über die Vorteile dreieckiger Stifte), richtet in aller Seelenruhe verschiedene Gegenstände in den Auslagen und schlendert dann auf die Kasse zu. Als sie endlich dort angekommen ist, frage ich freundlich nach einem Wandkalender und sie verweist mich auf einen Rest Diddel-Kalender, der in einer Ecke in einem Eimer auf dem Boden steht. Im gleichen Atemzug und leicht gestresst teilt sie mir mit, dass sie keine DIN A 4 Kalender mehr hat. Ich erkläre ihr, dass ich auch eigentlich einen großen DIN A 1 Kalender haben wollte, möglichst ohne Diddelmäuse.

"Dann müssen Sie oben bei den Büroartikeln gucken." Oben - das heißt im Obergeschoss, das nur über eine steile Treppe zu erreichen ist, mit Kinderwagen unmöglich. Das versuche ich ihr auch zu sagen, doch bevor ich ausreden kann kommt ein schnippisches: "Sie können ja den Wagen hier stehen lassen, ich pass schon drauf auf." Dass ich mein Kind nicht einfach im Eingangsbereich samt Kinderwagen und Einkäufen stehen lassen will, versteht sie nicht. "Ich hab jetzt keine Zeit!" spuckt sie mir entgegen und nimmt der Schülerin den Collegeblock ab. "Aber Zeit auf mein Kind aufzupassen? Sie wollen wohl kein Geschäft machen" frage ich und warte vergebens auf eine Antwort, die Verkäuferin vergräbt sich in ihrer Kasse. "Naja, weil Sie das einzige Schreibwarengeschäft sind, brauchen Sie wohl keinen Service zu bieten, oder?" Auch hier keine Antwort.

Immerhin: die junge Frau, die noch unschlüssig nach etwas gesucht hat, hält mir die Tür auf und geht mit mir raus - ohne etwas zu kaufen. "Ich hatte mir ja geschworen, hier nie wieder rein zu gehen, aber die haben nun mal eine Monopolstellung" stellt sie schulterzuckend fest.

Letztes Jahr, als ich Einlagen für mein Filofax in ebendiesem Laden kaufen wollte wurde ich auch schon angebellt, ich solle die Kiste selbst durchsuchen, ob noch was für mich dabei wäre. Da hatte ich mir auch schon geschworen, nie wieder bei denen etwas zu kaufen, aber wie gesagt...

Nun denn, ich habe dann bei der Lokalredaktion unserer Zeitung Dampf abgelassen und der freundliche Herr am anderen Ende meinte nur "Ach, das habe ich doch schon häufiger gehört, aber ich schreibe gerne mal wieder darüber!"

Ich bin gespannt und fahre demnächst lieber nach Düsseldorf, als noch einmal einen Fuß in dieses Geschäft zu setzen.
22:27 Uhr | kommentieren | Dies und Das


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