Freitag 05.09.2003
Strassenverkehrsamt, die III. Langsam habe ich die Schnute echt voll von diesem Laden. Aber anscheinend habe ich es jetzt geschafft, zumindest halte ich meinen neuen Fahrzeugschein in den Händen.
Bei der telefonischen Auskunft, ob mein Fahrzeugbrief denn nun da sein (man wollte mich ja angeblich anschreiben...) habe ich direkt erfragt, welche Kosten da auf mich zukommen:
"10 Euro für den neuen Schein und 15 Euro Lagerungsgebühr und Porto für den Fahrzeugbrief, der von uns wieder zurück an die Bank geschickt wird."
Als mir dann die Dame heute morgen endlich den Schrieb vorlegte, auf dem ich unterschreiben musste, war es nochmal einen Euro teurer. "Bearbeitungsgebühr". So so.

Viel interessanter als die plötzliche Preiserhöhung war das Gespräch zwischen meiner Sachbearbeiterin und ihrer Kollegin am "Geschlossen-Schalter". Ich kam mir ja schon wie ein kleiner Eindringling vor, denn die Dame, die meine Papiere entgegennahm wurde von ihrer Kollegin ununterbrochen zugetextet: "Ja und dann wollten wir im Internet das Hotel vorbestellen. Da stand 79 Euro. Als wir dann zwei Tage später nochmal geguckt haben und buchen wollten, da kostete das plötzlich 99 Euro und man sollte 10 Euro Rabatt bekommen, wenn man online bestellt. Überleg Dir das mal! Innerhalb von zwei Tagen! (Anmerkung: das kennen wir doch irgendwoher...) Ob ich denn was mit der ADAC Card günstiger bekomme, wollte ich wissen und da sagt die am Telefon, dass das nur geht, wenn wir direkt im Hotel buchen. Woher soll ich denn dann wissen, dass da noch was frei ist?" Und von der anderen Seite: "Wie machen wir das denn jetzt mit dem Einkauf? Soll ich Microwellenpopcorn und Chips holen?" und als dann Kollegin A wieder anfing "Wir haben dann doch das Hotel für 39 Euro gebucht" hätte ich fast einen Schreikrampf bekommen. Meine Sachbearbeiterin starrte stur auf ihren Bildschirm, gab dabei aber reichlich Kommentare in alle Richtungen von sich und fing dann selbst ganz versonnen an, als ein Kollege mittleren Alters mit absoluter Durchschnittsvisage und bordeauxrotem Pullunder reinkam: "Hach der Klaus! Ich finde das ja zu süß, wie er von seiner Filmkarriere träumt...". Ja, filmreif ist die Vorstellung hier auch, denke ich bei mir und bin froh, dass ich bald meine neuen Papier bekomme. "Sie gehen dann mit dieser Karte zum Automaten, bezahlen und werden dann mit dieser Nummer hier oben rechts aufgerufen. Schönen Tag noch!"

Wie mein Fahrzeugschein von meiner Sachbearbeiterin zum Ausgabeschalter gekommen ist, wird mir ein ebenso großes Rätsel bleiben wie die Sache mit dem Kollegen Klaus, der aussieht wie ein Typ aus den 50ern, den man damals eingefroren und heute wieder aufgetaut hat und eine Filmkarriere anstrebt. Gott sei Dank hat sich "auf dem Amt" in den letzten Jahrzehnten nichts geändert.
09:35 Uhr | kommentieren | Dies und Das


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