Freitag 27.02.2015

Schreibzeit #2

Netzwerken oder wie bekommt man mehr Leser?

Puh, da hat die liebe Bine für die #Schreibzeit im Februar aber ein Brett vorgelegt: Wie bekommt man mehr Leser? Wenn ich das wüsste, hätte ich hier jeden Tag zig Kommentare und meine Leserzahlen würden durch die Decke gehen.

Aber ich muss gestehen, es fällt mir schwer, um Aufmerksamkeit zu buhlen, mich überall in den Vordergrund zu spielen, auf unendlichen vielen Hochzeiten zu tanzen und meinen Senf abzugeben.

Ich mag es (privat) gerne kleiner: Ich habe eine Handvoll Freunde, organisiere einmal monatlich einen Weiberabend mit acht bis zehn Frauen, die auch viel um die Ohren haben, und mir wurde mal ein großes Kompliment gemacht, als man mir sagte, dass ich dafür sorge, dass Menschen den Kontakt miteinander halten.

So weit, so gut. Ich kann also scheinbar Menschen dazu bringen, im realen Leben gerne Zeit mit mir zu verbringen.

Aber wie ist das auf einer virtuellen Ebene? Was muss man tun, um Leute, die einen nicht kennen (oder zu kennen meinen, weil sie das Blog lesen) zum Abonnieren, Kommentieren und Wiederkommen zu bewegen?

Keine Ahnung. Aber ich habe Theorien, die ich mir bei Pinterest von Profi-, bzw. Berufsbloggern (allesamt aus den USA) abgeguckt habe:

  • Es ist hilfreich, wenn man sich als Blogger eine Nische sucht und darüber schreibt: Windelblog, DIY, Foodblogger, Modeblogs... Sucht Euch irgendwas aus, da gibt es ja eine unendliche Auswahl! So ein Mischmasch wie hier ist sicher kein Publikumsmagnet.
  • Sich dann mit Leuten, die aus dem gleichen Bereich kommen, zusammen tun. Netzwerken: Virtuell auf Facebook, Twitter, Instagram und hastenichtgesehen. Gegenseitig kommentieren bis der Arzt wieder weg ist. Real: Zu Blogevents gehen, sich mit Bloggern aus der Nähe treffen, zum Kaffee einladen. Keine Ahnung, dafür habe ich nur seltenst Zeit. Oder erfahre immer erst in "Hach, war das schön" Einträgen davon, dass ganz in der Nähe was stattgefunden hat.
  • Das richtige Bloglayout (jaja, ich weiß, es hat sich immer noch nichts getan) soll angeblich eine Menge ausmachen: Leichte Navigation, Überschriften, Fettdruck und auch Listen geben dem Text eine gewisse Dynamik, die den Leser irgendwie beeinflusst, wieder zu kommen. (Inhalt scheint überbewertet, wenn man den meisten Profi Bloggern glauben darf: Hauptsache es sieht toll aus!)
  • Man soll angeblich immer über das Gleiche an gleichen Tagen schreiben. Das gibt dem Leser Sicherheit oder so. Also liege ich mit meinen Montagsmachern und dem Versuch, meine Mittwochs mag ich Reihe einzuführen, gar nicht verkehrt. Ich müsste es nur durchziehen, dann kämen die Menschen in Scharen, um meinen Blog zu lesen (hier bitte größenwahnsinniges Lachen einspielen).

  • Ich habe gelesen, dass viel Text abschreckend ist. Also lieber kürzer schreiben. (Kann ich nicht. Ich schreibe gerne und dann auch ausführlich. Da müssen die Leser (sic!) halt durch. Nur Bildergucken ist hier nicht, dafür fotografiere ich gar nicht (gut) genug. Wenn ich meinem Mann was erzähle, fallen mir unterwegs so viele Details ein, dass ich das Hauptthema öfter mal aus den Augen verliere. Worum ging es nochmal...?)

So, und nun? Ist jetzt irgendjemand schlauer als vor diesem Eintrag? Dann lasst es mich wissen! Denn Fragen stellen gehört auch zu den Geheimwaffen der Berufsblogger. Den Leser aktiv einbeziehen. Und hin und wieder was zum kostenlosen Download zur Verfügung stellen, Gewinnspiele und LinkPartys starten und dem Leser von Nutzen sein.

Hach, war das früher alles einfacher! Da brauchte man keinen eigenen Kalender, um Blogeinträge zu timen, man hat das mehr aus dem Bauch heraus gemacht oder sogar nur für sich gebloggt (jaja, sowas gab es!). Kommentare waren und sind natürlich schöne Add-ons und streicheln damals wie heute die Bloggerseele. Aber damals war "Blogger" auch noch keine Berufsbezeichnung.

Aber wer für Geld bloggt, muss es nun mal als Job sehen und da hat man dann andere Prioritäten, Zielsetzungen und auch mehr Druck als ein Freizeitblogger, der auf seinem Blog unabhängig von den Interessen der Werbepartner schreiben kann, was er möchte.

Vielleicht ist es dann gar nicht wichtig, dass man mehr Leser bekommt, weil es keinen finanziellen Vorteil bringt, mehr Klicks zu bekommen. Also warum Zeit, Geld und Nerven investieren und nicht einfach weiterhin, so wie früher, aus dem Bauch heraus bloggen?

Auch wenn ich meinen Blog nicht beruflich schreibe, hätte ich hier gerne mehr Austausch, mehr Kommentare, mehr massentauglichen Inhalt, mehr alles halt. Aber wie ich das hinbekomme, ohne meinen geliebten Traumberg komplett umzuwerfen? Keine Ahnung.

Vielleicht hat ja jemand bei der #Schreibzeit bei Bine einen Tipp, der Gold wert ist. Oder zumindest mehr Besucherzahlen und Kommentare bringt.
11:10 Uhr | 17 Kommentare | Dies und Das


1. Von Reboka http://www.regenbogenkaktus.blogspot.com (27.02.2015 11:46 Uhr)

Alles, was du hier schreibst, kommt mir so wahnsinnig bekannt vor. Sowohl das nicht um Aufmerksamkeit buhlen wollen, als auch der bunte Mischmasch im Blog, als auch die ständig neuen Ideen, eine Regelmäßigkeit einzuführen, die dann irgendwie immer wieder scheitern. Das bin alles ich. :-)
Mir kommt irgendwie auch vor, dass bloggen einfach aus der Mode ist. Die Leute schauen lieber bunte Bilder auf Instagram oder lesen Einzeiler auf facebook, twitter und co. Wer nimmt sich denn wirklich noch die Zeit so einen Blogartikel ganz zu lesen? Egal, ich mach trotzdem weiter, mir macht es ja Spaß! ;-)
Liebe Grüße aus Graz
Reboka
2. Von steffi http://https://taeglichundnaechtlich.wordpress.com/ (27.02.2015 23:06 Uhr)

Hallöchen! Ich hab keine Ahnung von diesem professionellen Blog Buisness. Aber ich kann sagen, dass es mir mehr Freude macht, in Blogs zu lesen, in denen es "normal" zu geht und von allem ein bisschen vorkommt. Die Hochglanz Blogs sind zwar hin und wieder auch ganz nett anzusehen, aber auch anstrengend für den Ottonormal Verbraucher (wie mich) ;-) Ich mag es eben heimelig und abwechslungsreich. Wie im echten Leben eben! Danke für diesen tollen Blog!
3. Von Irene (28.02.2015 19:19 Uhr)

Liebe Tanja,
wie schon geschrieben, ich mag es so wie es ist - ich schaue regelmäßig vorbei, bloß mit dem Kommentieren ist das so eine Sache, denn die kostet Zeit, aber das wisst Ihr Blogger ja selber. Und nur so seichte Kommentare sind mir auch zu wenig, da schreib ich lieber gar nicht, oder ist es Dir lieber kurz zu kommentieren als gar nicht?? Wenn man bloggen als Beruf macht, dann setzt man ja auch viel mehr Zeit ein und braucht die Leser, sonst verdient man sicher weniger Geld.
Warum nicht einfach für sich bloggen - in den Strudel muss man sich ja nicht mit reinziehen lassen - aber das ist leicht gesagt als Nichtblogger.
Liebe Grüße Irene
4. Von tanja (28.02.2015 20:31 Uhr)

Reboka, ja das stimmt, Instagram und Co sind wirklich schneller zu konsumieren und man kann schneller bei mehr Leuten ein "Like" oder einen Kommentar lassen als in Blogs, aber Blogs gehen doch viel mehr in die Tiefe. Aber ich muss mir auch an die eigene Nase fassen: Ich lese selbst eigentlich gar keine Blogs mehr. Oder nur noch so selten, dass ich nicht sagen kann "Ich bin Leser bei..."


Aber ich habe mir vorgenommen, zumindest einmal die Woche aktiv eine Blogrunde zu drehen. Denn nur jammern geht ja nicht, man muss auch selbst aktiv werden... ;-)

5. Von tanja (28.02.2015 20:34 Uhr)

Steffi und Irene, Danke! Dann liege ich mit meinem Durchschnitts-Freizeit-Blog vielleicht ja doch im Trend - zumindest wenn es um Authentizität geht!


Irene, manchmal tut ein "Schön geschrieben" oder "Danke für die Anregung" schon gut. Da muss es kein Roman sein! Zumindest sehe ich das so. :-)

6. Von anja (28.02.2015 22:35 Uhr)

liebe Tanja,

du hast eine zeit auch 12 von 12 gemacht, das fand ich auch immer sehr schön. die Qualität der Fotos ist dabei für mich nicht so wichtig. und was ist eigentlich mit deinen Näharbeiten, da hast du schon ewig nix mehr von gezeigt :-(.
liebe grüsse von der verschnupften anja von der elbe
7. Von Reboka http://www.regenbogenkaktus.blogspot.com (01.03.2015 11:12 Uhr)

Hallo nochmal, ich hab mir gestern meine ganz eigenen Gedanken zu diesem Thema gemacht, vielleicht magst du ja mal schauen kommen. ;-)
Liebe Grüße, Reboka
8. Von Annette http://www.annettes-bunte-welt.blogspot.de (01.03.2015 15:01 Uhr)

Hallo Tanja,
dein Blog und somit auch du gehören schon sehr lange zu meiner Leseliste. Ich hab gerne bei deinen Wichtelaktionen mitgemacht. Ich mag deine Schreibe und finde es klasse, dass dies kein Hochglanzblog ist. Die setzen mich eher unter Druck oder machen mich an manchen Tagen sehr unzufrieden mit mir selbst.
Ich selbst frage mich auch oft, warum ich wenig Kommentare habe, liegt es am Schreibstil oder oder? Aber ich blogge trotzdem gerne, weil ich der Meinung bin, auch ohne viele Rückmeldungen nimmt der ein oder andere etwas mit.
Klasse finde, ich dass du die Montagsmacher wieder aufleben läßt gerade habe ich die tolle geometrische Form gefunden und jetzt fehlt nur noch der Schwung sie auch umzusetzen.

LG
Annette

Hallo Tanja,
nachdem ich meinen Post verfasst hatte, wollte ich prüfen ob der Backlink funktioniert. Da sprang mir das Foto mit der Tastatu und dem Stift ins Auge. Klick! bin ich hier gelandet. Mit großem Interesse habe ich deinen Post gelesen und mich sehr darin wiedergefunden. In den nächsten Tagen werde ich mich mal genauer umsehen denn ... der erste Eindruck hat mir sehr gefallen.
Ahoi und lieben Gruß
Ivonne
10. Von Sabine (05.03.2015 07:25 Uhr)

Ich finde, du musst auch auf Fragen antworten in deinem Blog.
Mur ging es jetzt schon 2x so, habe dich was gefragt und keine Antwort bekommen :-(
Das war für mich ein Grund zu denken du möchtest vielleicht gar keine Leser? Keine die auch noch Fragen stellen? Und da hab ich mich dann weiterhin rausgehalten.
11. Von tanja (05.03.2015 08:25 Uhr)

Liebe anja von der elbe, ich habe tatsächlich schon ewig nichts mehr genäht, abgesehen vom Tischläufer, den ich auch gepostet habe! Ich habe noch so viel Stoff im Schrank, dass ich langsam auch ein schlechtes Gewissen kriege. Denn die Tischsets, die ich aus dem Tischläuferstoff nähen wollte, sind immer noch nicht zugeschnitten.

Bei 12von12 habe ich die ganze Zeit mitgemacht! ;-)
12. Von tanja (05.03.2015 08:28 Uhr)

Annette, es ist wirklich nicht leicht zu sagen, warum Leute kommentieren oder eben nicht. Und ich gehöre auch zu denen, die sich bei allem möglichen immer als Erstes fragen "Liegt es an mir?" Aber gerade ein Blog sollte dem Schreiber Spaß machen und sich da zu verbiegen, macht sicherlich keinen Sinn.

Und was die Montagsmacher angeht: Ich bleibe dran! Und Du bekommst sicherlich bald wieder Schwung!
13. Von tanja (05.03.2015 08:29 Uhr)

Ivonne, Dank für das Kompliment für das Foto! Dann ist es ja wohl doch ein Eye Catcher! Schau Dich ruhig um, vielleicht kannst Du ja den ein oder anderen Gedanken mitnehmen!
14. Von tanja (05.03.2015 08:40 Uhr)

Hallo Sabine, vielen Dank für Dein Feedback.

Wie Du siehst, bemühe ich mich, auf Kommentare zu antworten, das gilt ganz besonders für Fragen!

Falls ich Deine Fragen nicht beantwortet haben sollte, wäre es sicherlich eine Möglichkeit gewesen, mich noch einmal daran zu erinnern.

Denn manchmal gibt es Fragen, auf die man vielleicht mit einem Blogeintrag antwortet, weil das Thema noch mehr Leute interessiert. Oder es gibt Fragen, die man ausführlicher beantworten möchte und es dann im Alltagstrubel einfach untergeht. Und manchmal sind Fragen so rhetorisch formuliert, dass ich keine Notwendigkeit in einer Antwort gesehen habe.

Daraus zu schließen, dass ich keine Leser möchte, finde ich sehr schade.
15. Von Wiebke (06.03.2015 18:42 Uhr)

Hallo, also ich les hier ja schon ewig (kommentiere aber nicht, weil ich das etwas seltsam finde Leuten irgendwas zu sagen die man garnicht kennt, also fast aufdringlich ). Mir kam es so vor als haette sich dein Stil geaendert, irgendwie weniger pesoenliches, fast dachte ich du haettest garkeine richtige Lust mehr was zu schreiben. Und man liest ja am liebsten so Geschichten aus dem Leben. Also nicht dass das jetzt falsch rueberkommt, ich erwarte (schon auch schlecht als Leser kann man eh nichts erwarten!) keinen allzu privaten Kram. aber mir kams vor als wuerdest Du vermeiden ueber das was dich wirklich beschaeftigt zu schreiben. Aber nix fuer ungut, schreibt jeder was er moechte und liest auch jeder was er moechte, ich mische mich eigentlich nicht gern ein ;-)
16. Von tanja (07.03.2015 11:06 Uhr)

Wiebke, vielen Dank, dass Du nun doch mal was gesagt hast!

Ja, es stimmt schon, die letzten zwei Jahre hatte ich keinen besonderen Drive, hier zu schreiben. Das hatte diverse Gründe.

Am Anfang war das hier wirklich ein Tagebuch, mit allem, was so passiert ist. Ich habe angefangen zu schreiben, da war ich weder verheiratet, noch hatte ich Kinder. Jetzt gehe ich stramm auf die 40 zu und schmeiße den Haushalt, kümmere mich um die Kinder und ebookeria frisst auch noch Zeit.

Ja, hier hat sich einiges verändert. Aber ich will hier auch wieder aktiver schreiben und hoffe, dass es insgesamt wieder persönlicher wird. Aber ich glaube, ich muss da auch erst wieder reinwachsen...
17. Von Bine http://waseigenes.com (12.03.2015 10:40 Uhr)

Danke für Deinen Beitrag voller Tipps und kritischer Gedanken!
Liebe Grüße, Bine
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