Sonntag 26.02.2012
Es gibt so Momente im Leben mit Kindern, die möchte man nicht erleben.

Zum Beispiel wenn aus dem Kinderzimmer ein markerschütternder, extrem panischer Schrei kommt.

Wenn der Mann dann ebenfalls mit einem deutlichen Ausdruck von "Verdammt, beeil Dich!" nach einem ruft, wird das Gefühl im Bauch auch nicht besser.

Auf dem Boden lag (mit einigen zertrümmerten Teilen drumrum) das Puppenhaus. Es ist recht schwer und das Kopfkino malte in den blutrotesten Farben. Doch dann sah ich Lena ganz ohne Blutlache oder Loch im Kopf.

Denn das Puppenhaus war im hohen Bogen über sie geflogen, als die Kommode umkippte.

Lena kniete vor der halb umgekippten Kommode auf dem Boden, hielt sich mit jeder Hand eine Schublade aus dem Gesicht und schrie wie am Spieß, während wir die Kommode wieder Richtung Wand wuchteten.

Später stellte sich raus, dass sie versucht hatte, ohne den Boden zu berühren, durchs Zimmer zu kommen und dabei die unterste Schublade rausgezogen und dort hineingeklettert war. Naja, eigentlich hatte sie sogar nur ein Bein darin, denn, wie sie betonte, war das andere noch auf dem Teppich, der auch nicht zum Boden zählt bei diesem Spiel.

Dass Regale an die Wand gedübelt werden, ist in Haushalten mit Kindern ja ein normaler Akt der Sicherheit. Dass aber auch bisher nie kippelnde und allein schon durch ihr Gewicht recht sicher stehende Kommoden zu so dermaßen gefährlichen Situationen führen können, ist mir neu.

Und daher schreibe ich das hier! Zieht bitte in Euren Wohnungen einmal die untere Schublade aus Kommoden, die nicht an der Wand befestigt sind und tretet mit leichtem Gewicht in die Schublade. Leicht heißt hier mit etwa 10 bis 15kg Belastung, mehr kann das bei Lena nicht gewesen sein, wenn sie mit dem anderen Bein noch sicher auf dem Teppich stand.

Falls die Kommode da ins Wanken kommt, sichert sie bitte an der Wand!

Ich bin einfach nur heilfroh, dass Lena recht kräftig ist und die Kommode halten konnte bis wir nach wenigen Sekunden bei ihr waren und nicht unter ihr begraben wurde.

Wir kamen alle noch einmal mit dem Schrecken davon und ziehen die Konsequenzen in Form von neuen Dübeln in der Wand. Und bitte, bitte guckt bei Euch einmal nach, dass wirklich alles standsicher ist und es nicht zu ernsthaften Verletzungen kommt!
20:22 Uhr | 8 Kommentare | Dies und Das


1. Von Ute http://www.rueckspiegel.org/ (26.02.2012 21:01 Uhr)

Ach du Scheibenkleister! Im Leben hätte ich nicht gedacht, daß so eine Schublade ein Problem sein könnte! Gut, daß ihr noch mit dem Schrecken davon gekommen seid. Das hätte auch anders ausgehen können... :-/
2. Von Ute (26.02.2012 21:02 Uhr)

PS: Astrid Lindgren?
3. Von Ines http://www.bergliese.de (27.02.2012 08:42 Uhr)

Da mein Sohn schon früher ein Kletterer war, haben wir alles immer an der Wand verschraubt. Trotz allem kann was passieren, zum Beispiel ist bei uns mal das komplette Flurregal (Bücher, Gläser u.s.w.) von der Wand gefallen ohne das jemand dran hing. Natürlich war vorher das Besuchskind vorbei gekrabbelt. Ein Schock fürs Leben und seitdem bin ich da paranoid. Gut das nix schlimmes passiert ist.
4. Von KreativFritz http://kreativfritz.de/blog (27.02.2012 10:31 Uhr)

Oh mein Gott! Was für ein Glück: Alles gut gegangen. Kinder haben doch irgendwie immer einen Schutzengel bei sich. Wenn ich daran denke, auf was für die Ideen die Lütten immer kommen, da streuben sich bei mir die Nackenhaare.

5. Von Marafimo (27.02.2012 13:27 Uhr)

Ach Du Sch. . .
Ich hab ja ne halbe Herzattacke beim Lesen bekommen. Gar nicht dran zu denken, das in echt mit zu erleben.
Auch wenn ich gestehen muss, dass hier tatsächlich nix an die Wand gedübelt ist.
Das sollten wir tatsächlich bald mal ändern. Auch wenn wir keine riesen Schränke haben. . .
6. Von Zamara http://schnullerblog.wordpress.com (27.02.2012 14:14 Uhr)

Welch ein Glück, dass nix passiert ist!

Wir hatten einmal eine ähnliche Situation, bei der eine Kommode nach vorne kippte in Richtung davor befindliches Baby, nur weil alle Schubladen von eben diesem Baby aufgezogen worden waren. Auch hier hatten wir Glück, ich stand daneben und konnte die Kommode auffangen, sonst wäre mein Sohn heute womöglich nicht mehr am Leben.

Leider können wir die Kommoden und Regale aber nicht an den Wänden sichern, die Wände in unseren alten (Fachwerk)-Haus bestehen überwiegend aus einer Lehm-Stroh-Mischung und bieten so gut wie keinen Halt. :-( Insofern können wir nur aufpassen und weiter hoffen, das nix passiert.
7. Von Sabrina http://sabrinainlove.blogspot.com (28.02.2012 13:29 Uhr)

Uff
da habt ihr aber glück gahbt!
Als Kind wurde ich mal mit einer Freundin bei einer ähnlichen Situation unter einem Schrank begraben der eine große Klappe hatte um Ihn als Schreibtisch auszuklappen.... das war auch sehr beänstigend.

Zum Glück ist eurer Tochter nichts passiert!
Liebe Grüße
Sabrina
8. Von Andrea http://www.wir-mit-kind.de (28.02.2012 20:15 Uhr)

Da habt ihr richtig Glück gehabt! Was für ein Schreck! Ich werde gleich morgen alle Kommoden zu Hause überprüfen, ob die auch wirklich gut gesichert sind.
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