Donnerstag 17.11.2011
Am Dienstag bekamen wir einen Anruf: "Passt es bei Ihnen am Donnerstag um 12 Uhr mit der Lieferung der Spülmaschine?" Aber sicher doch.

Also saß ich heute am 11 Uhr parat und hab gewartet.

Den Vormittag habe ich dazu genutzt, mit allerlei netten Menschen zu telefonieren und diverse Versicherungen zu ihren Kfz-Tarifen für 2012 zu befragen. Außerdem habe ich mehrfach (ich glaube, insgesamt sechs oder sechzehn mal) bei unserem aktuellen Versicherer angerufen. Der junge Mann an der anderen Seite war zwar auch sehr kompetent und informativ, aber nun mal nicht im Bilde über eventuell zu gewährende Rabatte, weshalb ich den Filialleiter sprechen wollte.

Leider habe meinen Verhandlungspartner nie erreicht (entweder nicht im Haus oder im Gespräch) und sein Rückruf kam ausgerechnet in den 10 Minuten, in denen ich Lena aus dem Kindergarten abgeholt habe. Er hinterließ mir die Nachricht, dass er zwischen 14 Uhr und 18 Uhr im Büro erreichbar sei.

Zu diesem Zeitpunkt sollte auch die Spülmaschine geliefert werden. Wurd sie aber nicht. Gegen 13 Uhr rief ich daher bei Amazon an, um den Sendestatus zu erfahren. Ich bekam die Nummer der Spedition und wurde dort dann eine Stunde lang mit Besetztzeichen vertröstet. Scheinbar hatte da jemand Mittag.

Um 14 Uhr bekam ich dann endlich jemanden ans Telefon und die Info, dass nienienie eine genaue Uhrzeit genannt wird, sondern das "um 12 Uhr" eigentlich "zwischen 12 Uhr und 19 Uhr" heißen sollte.

Man rief dann aber den Fahrer an und ich erfuhr, dass das heute vor 16 Uhr nichts wird. Ob mich der Fahrer eine Stunde vorher anrufen soll? Ja bitte.

Kurz drauf rief ich erneut beim Versicherer an, der aber leider immernochschonwieder in einem Gespräch war.

Ich ging kurz zu den Schwiegereltern auf einen Kaffee und stellte fest, dass vor lauter Telefonieren der Akku des Mobilteils leer war. Also schnell das andere Teil geholt - Glück gehabt, keine Anrufe auf dem AB.

Das Telefon klingelte um kurz nach 15 Uhr - doch es war weder Versicherer noch Spediteur. Schnell auflegen, nicht dass ich was verpasse! Auf dem Spielplatz sind viele Kinder, ich will mit Lena auch raus, aber das geht nicht: Die Spediteure könnte ich auch auf dem Spielplatz sofort sehen, aber das Festnetztelefon reicht nicht bis dorthin und außerdem soll ja auch nicht jeder mitkriegen, was das Auto jährlich an Versicherung kostet.

Meine Geduld neigt sich dem Ende, als ich um 17:20 Uhr erneut beim Versicherer anrufe, schließlich muss ich Hannah um 18 Uhr von einer Freundin abholen und eine halbe Stunde harte Verhandlungen sind sicherlich drin, wodurch das Zeitfenster sich immer weiter schließt.

Blöderweise ist der Flilialleiter gerade erneut in einem Gespräch, da ja nun alle Leute ihre Kfz-Tarife ändern wollen und irgendwie ist ihm die Notiz dann wohl durchgerutscht. Morgen dann.

Ich bin stinksauer. Dafür sitze ich also bei Sonnenschein mit der kleinen Tochter drinnen?! Grrrr!

Ich schmeiße das Telefon auf den Küchentisch und fluche vor mich hin als es erneut klingelt. Die Männer der Spedition sind dran.

Die Lenkzeit ist überschritten, weil der Fahrer seit 4 Uhr unterwegs sei und es nur einen Fahrer gäbe und daher darf nicht mehr ausgeliefert werden.

Mein innerer Italiener stampft auf und verflucht gerade die Spedition. Mein Blutdruck steigt in ungeahnte Höhen und ein paar Informationen über meine Gefühlswelt dringen nach außen: Dass ich mich verarscht fühle zum Beispiel.

"Wo sind sie denn gerade?"
"Auf dem Weg nach Bottrop."
"Schön. Und wo sind Sie JETZT?"
"Auf der Autobahn."
"Kurz vor Frankfurt oder wo?"
"In Düsseldorf."
"Also Ratingen liegt nördlich von Düsseldorf und Bottrop nördlich von Ratingen. Da können Sie doch hier eben anhalten und die Spülmaschine noch liefern."
"Nein, das geht nicht, rufen Sie morgen in der Spedition an und machen Sie einen neuen Termin aus. Heute ist da keiner mehr."

Ich rufe sofort in der Spedition an und siehe da, es ist doch noch jemand da. Ich werde darüber informiert, dass die Lenkzeit überschritten und daher nichts machbar sei. Nächsten Dienstag könne man liefern.

Da hat der Mann aber nicht mit einem Weib gerechnet, dass nun schon seit einer Woche zwangsläufig handspülen muss UND den ganzen schönen Tag im Haus hocken musste.

"Nicht akzeptabel", zische ich nur noch in den Hörer und der Dampf steigt aus meinen Ohren.

"Vielleicht geht es am Samstag..."

"Die Männer sind doch gerade quasi in Ratingen, warum können sie nicht JETZT noch liefern? Schließlich wurde mir 12 Uhr zugesagt, um 14 Uhr wurde ich auf "nach 16 Uhr" vertröstet und jetzt soll es nächste Woche Dienstag sein?"

"Wo sagten Sie, fahren die Männer gerade hin?"
"Nach Bottrop."

Und dann rief der freundliche Herr parallel bei den Fahrern an und ich hörte nur Bruchstücke wie "tut mir den Gefallen", "das liegt doch auf dem Weg", "bitte macht das" und "die Kundin ist sehr, sehr sauer".

Mir wurde dann versprochen, dass die Jungs die Maschine noch bringen werden, so in einer halben Stunde seien sie da.

Ich musste dann Hannah von der Freundin abholen, worüber ich auch sehr froh war: Kam ich wenigstens einmal kurz vor die Tür, auch wenn es, wie Lena meinte, schon dunkle Nacht war.

Während Hannah noch aufräumen half, bekam ich von Holger um 18:30 Uhr eine SMS:

"Sie ist da."

Puh.
21:28 Uhr | 6 Kommentare | Dies und Das


1. Von Pepelinchen http://www.pepelinchen.blogspot.com (17.11.2011 22:16 Uhr)

Was ein bißchen Rauch aus den Ohren und Zischen in der Stimme doch bewirken kann....?! BRAVO! Das hätte ich mit dem Techniker der Telekom gestern auch mal machen sollen, vielleicht hätte ich dann jetzt einen Telefonanschluß im Büro und müsste nicht auf den nächsten Termin warten, an dem der Techniker entweder das Büro nicht findet oder aber den Termin verschusselt....

Servicewüste Deutschland....?

Liebe Grüße
Petra
2. Von Andrea http://suppeundkartoffel.blogspot.com/ (18.11.2011 06:50 Uhr)

Ohhhh, von Spediteuren, Lieferterminen und Lenkzeiten kann ich derzeit auch ein Liedchen singen. Da kannst du schon mal ein/zwei graue Haare bekommen.
3. Von Simone http://seemownay.blogspot.com (18.11.2011 10:03 Uhr)

Ich laß mir mittlerweile mein Leben von solchen Leuten nicht mehr diktieren. Meist reicht ein: "OK, wenn er mich innerhalb der nächsten xyz Minuten nicht anruft, dann hab ich danach eine neue Versicherung." oder ein "Schön, wenn die Maschine heute abend nicht mehr geliefert wird, dann fahr ich gleich zu Mediamarkt zur Sofortmitnahme."
Du Arme! LG, Simone
4. Von Vorstadtpoetin http://vorstadtpoesie.blogspot.com (18.11.2011 12:42 Uhr)

;) Hartnäckigkeit zahlt sich eben doch aus!

Mit der Spülmaschine kämpfte ich ja neulich auch und versuchte, den Kundenservice zu erreichen - immerzu ging nur ein AB dran, der mir sagte, man sei zwischen 9h und 12h sowie zwischen 14h und 18h zu erreichen. Ich muss nicht sagen, dass ich zwischen 9h und 12h.... mindestens 30mal anklingelte? Schliesslich hinterliess ich drei Nachrichten und gegen halb zwei rief mich die Dame an und sagte "Jetzt habe ich Mittagspause, da kann ich sie endlich mal zurückrufen..." - hö?

Liebe Grüße und viel Freude mit der neuen Spülmaschine... wenn man erstmal wieder ein paar Tage von Hand gespült hat, weiss man diese sagenhafte Technik wieder sehr zu schätzen! ;)
5. Von Heike Gedankenwoelkchen http://veilchen-gedankenwoelkchen.blogspot.com (20.11.2011 18:17 Uhr)

Tanja, ich habe den Verdacht, daß eine Vielzahl von mails nicht mehr bei mir ankommen. Solltest Du mir in Sachen Wichteln was geschickt haben, ist auch das nicht angekommen. Ich bin übrigens die Nummer 127. Kannst mir dann vielleicht ne Nachricht per Kommentar im blog hinterlassen?!
Gruß, Heike
6. Von Marc http://www.wir-mit-kind.de (20.11.2011 19:34 Uhr)

Lieferanten und Handwerker sind die wahren Herren der Zeit :-)
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