Dienstag 24.11.2009
Gegen das Novembergrau

Butter in fünf Minuten selber machen!

Man fülle handelsübliche Sahne in ein Marmeladenglas. Für 200ml Sahne eignet sich am besten ein 450g Glas.

Für die Kinder haben wir kleinere Mengen in 50g Gläser gefüllt, was sich als nicht geeignet erwies. Dazu später mehr.

Und nun wird geschüttelt! Und geschüttelt und geschüttelt und geschüttelt und geschüttelt!

Anfangs hört es sich einfach nur an wie Sahne, die man in einem Marmeladeglas schüttelt und irgendwann hat man ganz normal geschlagene Sahne.

Dann hört man lange Zeit nichts. Es fühlt sich an, als hätte man einen Backstein in der Hand, nichts bewegt sich im Glas. Bis sich plötzlich das Geräusch wieder ändert und sich das Fett erstmals absetzt.

Nun noch solange weiterschütteln, bis ein schöner Butterklumpen im Glas liegt.

Jetzt wird die Butter von der Buttermilch getrennt (kann für ein Buttermilchbrot verwendet werden!) und schon hat man eine leckere, ungesalzene Butter!

Einfach auf das frische Buttermilchbrot streichen, eine Prise Salz drüber und genießen!

Aber ich hab noch eine Frag an alle Molkereibesitzer:

Wir haben eine kleine Menge Sahne in ein kleines Glas füllt und proportional gleich viel Luft dringelassen wie im großen Glas, aber trotzdem keine Butter erhalten. Auch nach einer qualvollen Dreiviertelstunde Schütteln änderte die Masse im Glas nicht ihre Konsistenz.

Es war eine wunderbar homogene Masse, viel fester als Sahne, ein bißchen wie Creme fraiche oder Philadelphia und auch sehr schmackhaft, aber eben keine Butter.

Was haben wir da produziert und warum gelang uns die Butter im großen Glas zweimal hintereinander wunderbar, in den kleinen Gläsern aber nicht?

Fragen über Fragen! Und trotzdem: Butterherstellung ist wunderbar gegen das Novembergrau! Erzählt doch mal, wie es bei Euch geklappt hat!
17:45 Uhr | 11 Kommentare | Dies und Das


1. Von Ute http://www.ruelpshorst.de/ (24.11.2009 19:20 Uhr)

Da es weniger auf das Sahne/Luft-Verhältnis als auf die Zentrifugalkräfte ankommt, um die Butter von der Molke zu trennen, würde ich vermuten, daß schlicht das Volumen des Glases nicht ausgereicht hat, um ausreichende Kräfte entstehen zu lassen.
2. Von IneS. http://www.ines-handmade.com (24.11.2009 19:34 Uhr)

Ihr kommt ja auf sagenhafte Ideen! Werden wir doch auch mal ausprobieren, besonders geeignet wahrscheinlich, wenn die Jungs extra aufgedreht sind, wa? ;)

LG, IneS.
3. Von Zwergrocker http://zwergrocker.blogspot.com (24.11.2009 21:25 Uhr)

Haben wir auch schon mal gemacht, allerdings die faule Variante mit dem Mixer. Die Kinder fandens trotzdem große klasse, wieder mal was Selbstgemachtes. Leider habe ich die Butter so gar nicht vertragen, aber beim nächsten Mal esse ich sie einfach nicht mit.
4. Von MaraFiMo http://MaraFiMo.blogspot.com (24.11.2009 21:26 Uhr)

Was eine geniale Idee!!!!!!! Da wäre ich im Traum nicht drauf gekommen. Da weiß ich ja, was ich demnächst mach, wenn keine Butter mehr im Haus ist und wir Sonntag haben... *hust*
5. Von Hannes (25.11.2009 15:16 Uhr)

Die Gläser sollen max. 40 % mit Rahm gefüllt werden.
Die ideale Butterungstemperatur beträgt 8-9 Grad C.
Wenn im Handel erhältlich sollte fetterer Rahm verwendet werden. Schlagrahm hat nur einen Fettgehalt von 30 %.
Bei der großtechnischen Butterproduktion wird Rahm von 40 % Fettgehalt verwendet.
6. Von tanja (25.11.2009 15:24 Uhr)

Ute, ich schätze, da hast Du Recht. Aber ich frag mich trotzdem, was wir da stattdessen hergestellt haben!


Hannes, leider kriegt man im Handel ja nur "normale" Sahne. Wenn ich einen Milchbauern um die Ecke hätte, würd ich mir da Milch holen und den Rahm abnehmen. Außerdem schmeckt mir so richtig frische Milch ohnehin besser! ;-) Aber weißt Du, bei soviel Wissen um die Butter, vielleicht auch, was wir da stattdessen im kleinen Glas hatten?

7. Von Kari http://www.carryboo.de (25.11.2009 15:47 Uhr)

Irgendwas hiervon wohl: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2e/Milch.svg
8. Von eausP http://www.sonnigersueden.blogspot.com/ (25.11.2009 21:09 Uhr)

Prima Idee, werde ich mal nachmachen (lassen).
Habe letztens im Restaurant Butter mit verschiedenen Pfeffersorten probiert, die fand ich lecker. Beim n?hsten Besuch gab es dann Butter mit Nelke und Zimt, das war sehr gew?nungsbed?ftig.
9. Von Hannes (28.11.2009 12:48 Uhr)

Ich glaube im kleinen Glas wird die Temperatur durch
die Handeinwirkung zu hoch und die das Fett umgebende Membran wird elastisch und bricht nicht auf.
Das Fett liegt nämlich als kleine Kügelchen umgeben mit einer Eiweißmembran in der Sahne vor. Durch das Schütteln wird die Membran beschädigt und aufgebrochen. Das Fett tritt aus und bildet Klümpchen.
Es findet eine sog. Phasenumkehr statt. Zuerst in der Sahne "Fett in Wasser" und danach in der Butter "Wasser in Fett".
Für weitere
Molkereiprodukte spezifische Fragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung
10. Von Katja http://swissgirls2.blog.de (28.11.2009 21:49 Uhr)

Liebe Tanja. Bitte wunder dich nicht über Hannes. Das ist mein Papi und kein aktiver Blogger :-) er ist Diplom Ingenieur für Molkereitechnik und ich habe ihn auf dich und dein Butterproblem angesetzt! :-)
Liebe Grüße, deine Butterproduktion werde ich bald im Kindergarten anbieten (oder sollte ich meinen Vater hinschicken????) Deine Katja
11. Von Mareike http://madebymama.wordpress.com (29.11.2009 17:01 Uhr)

Hihi, haben es gerade mal ausprobiert, ging richtig schnell nur, dass ich irgendwie den Schritt mit der steifen Sahne nicht mit bekommen habe, blieb irgendwie aus. Vielleicht weil es ungekühlte H-Sahne war. Ging aber wirklich super. Und die Kinder fanden es spitze!
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