Freitag 20.07.2007
In den Ferien war der Schulhof der nahe gelegenen Grundschule permanent geschlossen. Ein Anruf beim Schulverwaltungsamt und schwupps war das Tor wieder auf.

Allerdings durfte ich gerade dennoch nicht mir Hannah dort spielen, da die OGATA (Offene Ganztagsschule)in der zweiten Ferienhälfte ein Ferienprogramm startet und somit Schulbetrieb ist.

Nach 17 Uhr darf man auch als Nichtmehr- oder Nochnichtschüler dort toben, und nun solle ich den Platz verlassen wurde mir ziemlich rüde von einer Betreuerin mitgeteilt.

Dass ich mit nur einem einzigen Kind nicht wirklich störe, während die fünf Schulkinder klettern und sich gelangweilt an die Schaukel lehnen, ließ sie nicht gelten. Außerdem störe ich doch keinen Unterricht, da die Kinder freiwillig da seien und eh nur spielen, so könne man doch auch gleich soziales Verhalten und Mitmenschlichkeit lernen.

"Wenn ich bei Ihnen eine Ausnahme mache, muss ich auch bei anderen eine Ausnahme machen!" Und noch pampiger wurde ich auf die ach so schönen Spielplätze in der Umgebung verwiesen, die allesamt außerhalb des Stadtteils liegen.

Ich rief nochmals beim Schulverwaltungsamt an. Ja, das stimme, allerdings wäre durch meinen ersten Anruf das Thema wieder auf den Tisch gekommen und soll nun in einer Agenda dem Rat vorgelegt werden. Eventuell kommt es zu einer Neuregelung der Schulhofverordnung und dadurch zu einer Öffnung für die Allgemeinheit ab 14 Uhr, also nach Unterrichtsende. OGATA bedeutet ja nicht, dass den ganzen Tag unterrichtet wird, sondern dass im Nachmittagsbereich Betreuung stattfindet. Und außerdem werde man sich um den Tonfall der Betreuerin kümmern, so ginge es ja nicht.

"Ich halte Sie auf dem Laufenen, Frau Arendt!"

Mal schauen, was ich da wieder losgetreten habe...

In Gelsenkirchen war klar, dass der Schulhof Teil der Infrastruktur des Stadtteils war und sogar während der Unterrichtszeiten öffentlich zugänglich war, vorausgesetzt man rauchte nicht, brachte keine Tiere mit und verhielt sich so, dass der Unterricht nicht gestört wurde.

Wie sieht das denn bei Euch in der Umgebung aus? Darf man Schulhöfe auch erst am späten Nachmittag betreten, wenn man kein Schüler ist? Wird das bei Euch so gnadenlos eng gesehen?
13:51 Uhr | 4 Kommentare | Schule


1. Von Ringelstruempfe http://myblog.de/ringelstruempfe (20.07.2007 15:13 Uhr)

Waehrend der grossen Mittagspause ist der Spielplatz fuer Nicht-Schueler geschlossen. Sonst aber darf man den ganzen Tag den Platz benutzen. Egal, ob nun Schule ist oder nicht. Die sogenannten "After School Programs" muessen sich den Platz mit allen teilen.

Spielplaetze werden hier mit der von allen zu bezahlenden Schulsteuer bezahlt. Deshalb sind die Spielplaetze auch fuer alle zugaengig. (Frei nach der Idee: Wir ham' ja dafuer bezahlt...)
2. Von tanja (20.07.2007 16:56 Uhr)

So hab ich das noch gar nicht gesehen!


Ich kann gerade mal eine Stunde am Tag (halt von 17 Uhr bis zum Abendessen) nutzen, was durch meine Steuergelder mitfinanziert wurde!


Ja, klasse...

3. Von dasmiest http://www.myblog.de/dasmiest (21.07.2007 12:31 Uhr)

Hm, also bei uns ist das anders. Die meisten Schulhöfe sind nachmittags geschlossen für alle. Sind eben keine öffentlichen Spielplätze und häufig auch aus den Geldern des Fördervereins der Schule oder Spenden oder Elternarbeit aufgehübscht. Also zieht das Steuerzahlerargument nicht. Und ehrlich, ich täte auch nicht wollen, dass die Schulhöfe bald so aussehen wie die meisten öffentlichen Spielplätze, wenn eben diesselben Vandalen hinkönnen. Ich kenne es aber auch nicht anders und bin noch nie auf den Gedanken gekommen, die als Spielplätze zu nutzen...
4. Von barb (23.07.2007 14:32 Uhr)

Bei uns darf man im Prinzip in den großen Pausen (eine vormittags, eine nachmittags) nicht auf den Schulhof, der allerdings ganz offiziel auch ein städtischer Spielplatz ist. Ohne die Stadt und ihre Zuschüsse hätten wir dort immer noch Gerüste aus den 50er Jahren stehen. Wer schon Kinder in der Schule hat, wird oft auch in den Pausen geduldet.
LG
barb
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