Merle und Hannah beschnupperten sich nur sehr kurz und zogen sich ins Kinderzelt zurück, verdrückt gemeinsam Muffins und bauten anschließend beim Spiel im Kinderzimmer Socken in Collagen ein.
Wir Großen haben uns ganz klassisch geschlechtsspezifisch aufgeteilt: Die Männner haben draußen das Feuer geschürt, während wir Frauen die Kleinsten versorgten.
Dabei ist mir mal wieder bewusst geworden, dass drei Monate eigentlich nicht viel sind, bei Babys aber ein halbes Leben ausmachen. Nils ist einfach doppelt so alt und dementsprechend doppelt so schwer und gefühlt auch schon doppelt so lang wie Lena!
Wir tratschten und quatschten über Familie, gemeinsame Bekannte, das Leben damals und heute und sind übereingekommen, dass doch das Wichtigste ist, dass wir unsere Familie (also unsere Männer und Kinder) haben. Alle anderen dürfen mitmachen solange sie nicht nerven und wenn sie es tun, geht man halt.
Freundschaften kündigt man für weniger Demütigung und Verlogenheit auf, als man sie oft in den eigenen Familien erfährt. Aber schön zu wissen, dass jeder seine Leichen im Keller hat, gerne in Form von wahlweise bullimischen, rechtsextremen, trinkenden, eifersüchtigen, neidischen und psychisch kranken Verwandten unterscheidlichen Grades.
Hach, wie sind wir doch alle normal!
Nach einem leckeren Grillspätnachmittag haben wir noch eine Verdauungsrunde gedreht: Lena im Tragetuch vor meinem Bauch, die Männer hinter den radfahrenden Kindern hinterher und Nils wurde in der Zwischenzeit ins Bett gebracht.
Bis 22 Uhr saßen wir noch draußen, haben uns vom TomTom nach Hause fahren lassen und fielen alle müde und zufrieden ins Bett.
Und heute frage ich mich, ob dieser schöne, warme und trockene Tag nicht schon länger her ist, denn hier schifft es seit Tagen und ich musste vorhin Lena auf dem Weg zum PEKiP richtig dick einmummeln.
15:20 Uhr
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Dies und Das